12.01.2009 | Research

Modelle alternativer Risikomessung

Mit dem Extended Risk Rating (ERR) entwickelten die Autoren Nicolas Bürkler und Stefan Hunziker von der Hochschule Luzern einen neuen Ansatz, um das Risiko von Kapitalanlagen verschiedener Asset- und Subassetklassen zu messen. Mit diesem Modell soll die Risikomessung optimiert werden, die in der klassischen Kapitalmarktheorie im Wesentlichen auf die Standardabweichung reduziert ist. Die Autoren sehen die Reduzierung auf nur einen Parameter als ungenügend an, um die Risiken von Kapitalanlagen zu erfassen.

Das ERR versucht hingegen verschiedene Risikoarten zu kombinieren. Einerseits werden statistische Risiken berücksichtigt, die mit den kumulierten Verlusten seltener Ereignisse (KVsE) modelliert werden. Diese Kennzahl spiegelt vor allem die in dieser Arbeit gewählten Definition des Risikos wider. Risiko bedeutet hier die Möglichkeit einer Kapitalanlage, einen bestimmten Wert während einer vorgegebenen Zeitdauer zu unterschreiten, oder am Ende der Periode nicht zu erreichen. Andererseits werden auch Risikoindikatoren wie die Tendenz einer Assetklasse Preisblasen zu bilden, das Erholungspotential, die Abweichung zur Normalität und der Maximale Drawdown berücksichtigt.

Die Autoren weisen darauf hin dass eine quantitative Analyse von Kapitalanlagen nicht außer Acht gelassen werden soll. Bei jungen oder schlecht erfassten Kapitalanlagen zeigen statistische Risiken und Risikoindikatoren nur einen geringen Anteil der tatsächlichen Risiken.

Auffälligkeiten bei der Analyse diverser Kapitalanlagen mit dem ERR Ansatz sind beispielsweise, dass hohe Renditen nicht zwingend mit hohen Risiken erwirtschaftet werden. Sehr hohe Risiken hingegen zahlen sich auf lange Sicht nicht aus. Innovative und relativ unbekannte Assetklassen bieten innerhalb einer definierten Risikokategorie die besten Renditechancen.

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