05.04.2017 | Research

Faktorportfolios aus Einzeltiteln effizienter als Kombination von Faktorsubportfolios

Roger Clarke und Harindra de Silva von Analytic Investors und Steven Thorley von der Brigham Young University haben in einem Forschungspapier die Effizienz von Long-only Faktorportfolios, bestehend aus Einzelwerten in Relation zu Portfolios, die sich aus Faktorsubportfolios zusammensetzen, untersucht. Dabei fokussieren sich die Autoren auf die Faktoren Low Beta, Size, Value und Momentum. Zwar wäre ein Long/Short-Ansatz zur Optimierung des Faktorexposures am effizientesten, dieser ist jedoch aufgrund der erforderlichen Short-Positionen in der Praxis schwieriger zu implementieren.

Eine Long-only Kombination aus den verschiedenen Faktor-Portfolios kann angesichts der Long-only-Nebenbedingung nur einen Teil der maximalen möglichen Verbesserung der Sharpe Ratio durch die Faktorstrategie einfangen. Für das Jahr 2016 kommen die Autoren auf eine ex-ante Steigerung der Sharpe Ratio von 0,4 auf 0,53. Dies entspricht 51 % der möglichen Verbesserung, wenn Short-Positionen zugelassen wären. Bei einer Konstruktion des idealen Multi-Faktor-Portfolios aus Einzeltiteln kann dagegen eine Sharpe Ratio von 0,63 erreicht werden, was einer Abdeckung von 90 % entspricht.


Quelle: Clarke, de Silva, Thorley, 2016

Die höhere Effizienz der Portfoliozusammensetzung aus Einzeltiteln wird auch bei Verwendung alternativer Gewichtungsverfahren jenseits des Maximum-Sharpe-Ratio-Ansatzes bestätigt. Für einen langfristigen Beobachtungszeitraum 1968 bis 2015 ergibt sich ebenfalls eine höhere Effizienz des Portfolios aus Einzeltiteln gegenüber der Kombination aus Faktorsubportfolios. Über die gesamte Beobachtungsperiode kann die Kombination der Faktorportfolios rund 40 % der möglichen Steigerung der Sharpe Ratio einer Faktorstrategie ohne Nebenbedingungen vereinnahmen, während es bei dem einzeltitelbasierten Ansatz 80 % sind.


Quelle: Clarke, de Silva, Thorley, 2016


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