18.02.2020 | Research

Liquidität des deutschen Aktienmarktes

Die Liquidität im deutschen Aktienmarkt ist seit dem Jahr 2000 stetig angestiegen. Das stellen Johann, Scharnowski, Theissen, Westheide, und Zimmermann vom Center for Financial Research (CFR) der Universität Köln in einem Working Paper fest. Untersucht wurden die Entwicklung der Liquidität im Zeitverlauf, ihre Determinanten sowie die Übereinstimmungen verschiedener Liquiditätsmaße und Regionen. Dazu verwendeten die Autoren den kürzlich veröffentlichten Datensatz Market Microstructure Database Xetra (MMDB-Xetra), der den Zeitraum von 1999 bis 2013 umfasst.
Die Wissenschaftler konnten einen allgemeinen Anstieg der Liquidität im Zeitverlauf feststellen. Seit den frühen 2000ern haben sich Spreads und der Price Impact stetig verkleinert. Ausnahmen davon bildeten Krisenzeiten wie die europäische Schuldenkrise und die globale Finanzkrise, in denen die Liquidität geringer und ihre Volatilität signifikant höher waren.


Quelle: CFR

Die Autoren schlussfolgern, dass die Bid-Ask-Spreads und die Preisauswirkung negativ mit der Rendite korrelieren. Zudem konnte ein systematischer Wochentagseffekt identifiziert werden: Die Liquidität ist am Anfang der Woche niedriger.
Zudem untersuchten die Wissenschaftler den Zusammenhang der Liquidität einzelner Aktien sowie verschiedener Länder mit dem Ergebnis, dass diese über Aktien und Länder hinweg korreliert.  


Quelle: CFR

Die Analyse der Verbindung zwischen der Liquidität des deutschen und amerikanischen Aktienmarktes ergab, dass die Entwicklung am US-Markt einen Indikator für die deutsche Liquidität darstellt. Dabei sind die Übereinstimmungen größer in Krisenzeiten. Dies impliziert, dass niedrige Rendite, niedrige Marktliquidität und hohe Übereinstimmungen der Liquidität dazu tendieren gleichzeitig aufzutreten. Daraus folgt, dass die Liquidierung von Positionen in Krisenzeiten teuer und schwierig ist, was eine potenzielle Bedrohung für die Finanzstabilität darstellt.
 

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