22.09.2008 | Studie

Investoren nutzen nur einfache Performancekennzahlen

EDHEC-Risk, ein französisches Forschungsinstitut für das Asset Management, untersucht in einer aktuell veröffentlichten Umfrage die heutige Nutzung von Erfolgs- und Risikokennzahlen in der Performancemessung. EDHEC kommt zu der Schlussfolgerung, dass überwiegend einfache Maßzahlen genutzt würden, die das Risiko und die Performance nur unzulänglich darstellen.

Zur Messung der absoluten Performance nutzten demnach knapp 80% der Befragten das Sharpe Ratio. Dies sei einfach zu berechnen, vernachlässige aber Tail-Risks. Maßzahlen, die z.B. den Value at Risk heranziehen würden demgegenüber nur von 30% der Befragten genutzt.


Das Information Ratio werde im Bereich der relativen Performancemessung überwiegend verwendet. Knapp 70% der Teilnehmer würden auf hierauf zurückgreifen. Komplexere Maßzahlen, wie das M² von Miller und Modigliani, wurden hingegen von weniger als 5% der Befragten genannt.

Zur Messung von Alpha wurde von 63% angegeben, dass ein Peer-Group-Vergleich durchgeführt werde. Hier sei vor allem kritisch zu bemerken, dass die Vergleichsgruppe oft nicht mit dem Stil des Managers übereinstimme, bzw. sich der Stil im Laufe der Zeit ändere. Eine präzise Alpha-Messung sei daher nicht sichergestellt. Multifaktor-Modelle, die das Exposure gegenüber verschiedenen Risikofaktoren aufzeigen, würden nur von weniger als 25% genutzt.

Auch bei der Wahl der Benchmark gingen viele einen einfachen Weg. Statt einer individuell erstellten Benchmark, die das Risikoprofil des Portfolios widerspiegele, werde oft ein einfacher Marktindex (z.B. S&P 500) herangezogen. Dadurch werde sowohl die Performance, als auch das Risiko letztlich nicht zutreffend dargestellt.

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