08.08.2019 | Märkte

EZB prüft Risiken für Finanzmarktstabilität

Im halbjährlich erscheinenden Financial Stability Review hat die EZB die Entwicklungen an den europäischen Finanzmärkte untersucht und die wesentlichen Quellen systemischer Risiken aufgezeigt. Auf makroökonomischer Seite haben sich die Wachstumsaussichten vermindert, was längerfristig die Schuldentragfähigkeit der Euroländer gefährden kann. Damit einhergehende Sorgen am Markt für Staatsanleihen könnten die Stabilität der Finanzmärkte beeinträchtigen. An den Märkten hat das Niedrigzinsniveau zu einer Ausweitung der Risikobereitschaft der Anleger geführt, um noch auskömmliche Renditen zu erzielen. Abzulesen ist diese Entwicklung an der starken Ausweitung der Anleihevolumen im Rating-Segment BBB sowie den zunehmend schuldnerfreundlichen Strukturen im Loan-Markt. Vor allem Investmentfonds haben ihr Exposure zu Corporate-Risiken deutlich ausgebaut. Im Falle eines konjunkturellen Abschwungs oder einer abrupten Korrektur der Risikoprämien würden viele der Emittenten Schwierigkeiten bei der Bedienung ihrer Verbindlichkeiten bekommen – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Ratings, Finanzierungskosten und Ausfallraten.


Quelle: EZB

Die positive Marktstimmung hat bei einigen Assets zu einer Entkoppelung der Preise von den fundamentalen Bewertungsgrundlagen geführt. In Verbindung mit geringer Liquidität im Falle von Turbulenzen kann dies zu einem scharfen Anstieg der Volatilität führen. Kurzfristige große Fund Outflows bergen das Risiko von Notverläufen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Asset-Preise. Ein weiterer, separat behandelter Abschnitt analysiert die Auswirkungen des Klimawandels auf die Stabilität der Finanzmärkte. Trotz der begrenzten Datenbasis kommen die Autoren zu dem Schluss, dass klimabedingte Risiken Stabilitätsrisiken mit sich bringen; vor allem dann, wenn die Märkte diese Risiken nicht hinreichend einpreisen.


Quelle: EZB


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