22.11.2016 | Research

Langfristanalyse von Aktienrisikoprämien

Im Forschungspapier „The Equity Risk Premium“ untersucht die Norges Bank, Asset Manager des norwegischen Pensionsfonds, die Höhe der Aktienrisikoprämie in verschiedenen Märkten und präsentiert Erklärungen für deren Existenz. Je nach Untersuchungszeitraum liegt die langfristige Risikoprämie für Aktieninvestments gegenüber der Anlage in T-Bills in den USA bei 7 bis 8 %, geometrisch entspricht dies 5 bis 6 %. Hierbei gab es im Zeitverlauf allerdings stärkere Schwankungen. Der rollierende 20-Jahreswert der Aktienrisikoprämie schwankt zwischen 2,5 und 19,5 %. Qualitativ ähnlich, wenn auch von etwas geringerer Magnitude sind die entsprechenden Werte für den Rest der Welt (Durchschnitt global: 5,7 %, global ex-US: 5,2 %). Angesichts von Bewertungsveränderungen und geringen Zinssätzen in den vergangenen Dekaden ist allerdings unklar, ob sich aus diesen Ergebnissen ein Erwartungswert für die Zukunft extrapolieren lässt.


Quelle: Norges Bank

Für die Prognose der Aktienrisikoprämie in der Zukunft werten die Autoren verschiedene Diskontierungsmodelle aus. Diese nutzen als Input-Parameter Faktoren wie die Dividendenrendite, Unternehmensgewinne und Bewertungsänderungen. Gemein haben die Modelle, dass sie zeitvariable Risikoprämien prognostizieren. Über unterschiedliche Dividenden-Modelle hinweg liegt die Schätzung der zukünftigen Aktienrisikoprämie bei 5,9 %, wobei Effekte wie eine Zinsnormalisierung oder eine unterdurchschnittliche Entwicklung der Cash Flows die Prämie eher in Richtung 4 % drücken würden. In einer ähnlichen Größenordnung liegt auch die Schätzung von Querschnittsanalysen und Zeitreihen-Modellen.


Quelle: Norges Bank

Verschiedene Forschungsarbeiten in der Vergangenheit haben versucht, Gründe für die Existenz der Aktienrisikoprämie zu finden. Bislang konnte kein ökonomisches Modell das Vorhandensein und die Höhe der Aktienprämie vollumfänglich erklären. Bisherige Erklärungsansätze umfassen Risikofaktoren, verhaltensbasierte Gründe auf Investorenseite, etwa Prospect Theory, und institutionelle Gegebenheiten wie Liquiditätsbeschränkungen und Transaktionskosten.

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