27.01.2015 | Research

Bei illiquiden Assets entscheidet die Erfahrung

Bei illiquiden und wenig transparenten Assets, wie beispielsweise Private Equity, ist die Erfahrung der Investoren entscheidend, zeigt ein Forschungspapier von Adrian Buss (INSEAD), Raman Uppal (CEPR und Edhec Business School) und Grigory Vilkov (Frankfurt School of Finance and Management). Hierzu verwenden die Autoren ein theoretisches Modell bestehend aus drei Assets: ein risikofreier Bond, ein liquides riskantes Asset (S&P 500 Index) und eine illiquide riskante alternative Anlage (Private Equity). Gleichzeitig werden Investoren in zwei Klassen unterteilt, erfahrene und unerfahrene, wobei darunter die Präzision der Erwartungen bzgl. der künftigen Wachstumsraten des illiquiden Assets verstanden wird. Wenig überraschend ergibt sich, dass unerfahrene Investoren bei den undurchsichtigen Assets zunächst vorsichtig agieren und dessen Portfolioanteil reduzieren. Im Gegenzug werden dafür die Anteile der anderen Assets erhöht, der erfahrene Investor verhält sich spiegelbildlich. Im Zeitverlauf mit zunehmender Erfahrung steigern die vormals unerfahrenen Investoren die Allokation des Alternative Assets. Ein solches Muster wird auch durch empirische Untersuchungen anderer Autoren bestätigt.


Quelle: Buss, Uppal, Vilkov (2014)

Überraschend ist, dass mit steigender Illiquidität des alternativen Assets dessen ursprünglicher Anteil im Portfolio des unerfahrenen Investors steigt. Hier kommt es zu einem Trade Off zwischen den Kosten für ein Over Investment zu Beginn und den Kosten für eine spätere Anpassung des Portfolios. Wenn die Transaktionskosten dominieren, ist es optimal, schon zu Beginn mehr zu investieren. Sinkende Transaktionskosten des illiquiden Assets senken erwartungsgemäß das Handelsvolumen, ebenso auch bei dem risikofreien Asset, da dieses zur Finanzierung der genutzt wird. Im Gegenzug steigt der Umsatz der liquiden riskanten Anlage, die als Substitut dient.

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