07.10.2019 | Märkte

AIMA: Grundprinzipien für Nachhaltigkeit

Die Alternative Investment Management Association (AIMA) hat Grundprinzipien veröffentlicht, die die Debatte um nachhaltigkeitsorientierte Investments unterstützen soll. Dem Verband ist es wichtig, dass durch die regulatorischen Maßnahmen Innovationen nicht verhindert werden.
Das erste Grundprinzip bezieht sich auf die Fiduciary Duty. Asset Manager sind in erster Linie Dienstleister institutioneller Investoren und sollten nur dann verpflichtet sein, Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen, wenn dies explizit vom Investor gewünscht ist.
Des Weiteren sollten die regulatorischen Maßnahmen so gestaltet sein, dass neue Erkenntnisse zur Nachhaltigkeit berücksichtigt werden können.
Neben einer gewissen Flexibilität muss ebenfalls berücksichtigt werden, dass sich Nachhaltigkeitsaspekte nicht bei jeder Anlagestrategie integrieren lassen, wie z.B. bei Short-Term Sovereign Bonds. Hinzu kommt auch, dass die Vielfalt der mittlerweile etablierten ESG-Strategien bei der Erarbeitung regulatorischer Maßnahmen berücksichtigt werden sollte.

Der Verband befürchtet, dass ESG-Verpflichtungen redundant und unpraktisch sein könnten, wenn sie darauf abzielen, Nachhaltigkeit in spezielle Aspekte des Anlagemanagement zu integrieren, wie z.B. in das Risikomanagement. Denn häufig werden gewisse Nachhaltigkeitsrisiken bereits berücksichtigt. Hierdurch kann auch die Gefahr entstehen, dass ESG-Risiken getrennt von traditionellen Aspekten der Vermögensverwaltung betrachtet werden.

Ein weiteres Grundprinzip bezieht sich darauf, dass vonseiten der Regulierung die Begriffe konsistent verwendet werden sollten. Wichtig ist, dass auch hier eine gewisse Flexibilität gewährleistet wird.

Hinsichtlich der ESG-Daten fordert AIMA, dass sich Asset Manager Datenanbieter und Datenform selbstständig auswählen sollten, es diesbezüglich also keine Vorschriften gibt. Das heißt auch, dass nicht zwangsläufig auf Drittanbieter zurückgegriffen werden muss.

Abschließend wird darauf hingewiesen, dass eine Sustainable Finance nicht ausschließlich durch die Regulierung der Asset Manager gelingen kann. Wichtig ist auch, die Emittenten zur Offenlegung von ESG-Daten zu verpflichten. In vielen Ländern existiert noch keine Verpflichtung zur ESG-Berichterstattung.


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