26.08.2020 | Research

Active Risk im Portfolio Management

In einem kurzen Researchpaper analysiert Jean Lu von Cambridge Associates die Möglichkeiten der Nutzung des Active Risk in der Portfoliokonstruktion. Active Risk ist eine Kombination aus Tracking Error und Anteil im Portfolio und bemisst folglich den potenziellen Einfluss eines Investments bzw. eines Managers auf die Gesamtperformance des Portfolios. Die Autorin verdeutlicht die Auswirkungen der Nutzung des Active Risk in der Allokation an einem Beispiel. In einem 70/30 Portfolio wird der 40-prozentige Anteil US-Aktien (Core/Satellite) nach einem Equal-Conviction-Ansatz verwaltet. Bei einer klassischen Gleichgewichtung der aktiven Manager ergibt sich ein erwartetes Active Risk von 148 Basispunkten. Dies ist mehr als doppelt so hoch, wie bei einer Gleichgewichtung der Active-Risk-Beiträge über die verschiedenen Manager hinweg. Im Beispiel trägt der Value-Satellit 67 Basispunkte bei, Quality hingegen 31. Dieser erwartete größere Einfluss des Value-Managers ist inkonsistent mit dem Equal-Conviction-Ziel.


Quellen: Cambridge Associates, MSCI

Unter der Annahme, dass Investoren Skill bei der Managerselektion haben, können durch die Nutzung des Active Risk die Erwartungen mit dem Risiko und der Allokation besser in Übereinstimmung gebracht werden, um Überschussrendite zu erzielen. Auch hilft es intern bei der Abstimmung im Team, wenn Gewichtungen anhand einer klaren Regel festgelegt werden. Gleiches gilt bei der Präsentation des Investment-Ansatzes gegenüber externen Investoren. Die Autorin weist allerdings darauf hin, dass Active Risk auch Schwächen hat. Ziel ist es nicht, die Kennziffer zu minimieren; vielmehr handelt es sich um ein Werkzeug, Risiken zu bemessen und zu managen. Für sich allein genügt Active Risk auch nicht, um in eine Position zu investieren, sondern das Maß sollte im Kontext von Rendite, Investmentopportunitäten und Anlagehorizont betrachtet werden. Bei hohen Allokationen in Private Assets ist Active Risk zudem nicht geeignet. Ein weiterer Aspekt ist, dass eine hohe Sensitivität zur kurzfristigen Performance besteht und sich das Active Risk damit in kurzer Zeit stark verändern kann.


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