Entwicklung der Vorsorgeeinrichtungen in der Schweiz
Die Schweizer Pensionskassen konnten ihr effektives Leistungsniveau halten. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie von Swisscanto zum aktuellen Stand der beruflichen Vorsorge in der Schweiz. Zudem werden Entwicklungen der Vorsorgeeinrichtungen in den letzten 20 Jahren erfasst und analysiert.
Die bereits bekannten längerfristigen Trends setzten sich auch 2019 weiter fort: Das Leistungsprimat wird nach und nach durch das Beitragsprimat ersetzt und die technischen Zinsen wurden erneut und in ähnlichem Umfang wie in den Vorjahren gesenkt, entsprechend sanken auch die Umwandlungssätze. Trotz dieser Veränderungen in der Leistungsfinanzierung und -erbringung, konnte das Leistungsniveau, also die im Durchschnitt ausbezahlte Rente gemessen am durchschnittlich versicherten Lohn der aktiven Versicherten, gehalten werden. Ein Vergleich der Leistungen der Jahre 2014 und 2018 ergab einen unveränderten Medianwert (43 %), einen leichten Anstieg des Durchschnitts des 1. Quartils (von 31 % auf 33 %) und beim Wert des 3. Quartils einen leichten Rückgang (von 52 % auf 50 %). Um die Leistungen zu erhalten, wurden Maßnahmen, wie eine Erhöhung der Sparbeiträge seitens der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer oder die Erhöhung des Sparkapitals aus Rückstellungen, ergriffen. Befragt wurden 520 Vorsorgeeinrichtungen für das Jahr 2019.
In den letzten drei Jahren umgesetzte resp. in den nächsten drei Jahren geplante Maßnahmen zum Erhalt der Leistungen
Quelle: Swisscanto (2020)
Den Schock der Corona-Pandemie haben die Pensionskassen gut absorbieren können. Die Deckungsgrade haben sich, nach einem Einbruch im ersten Halbjahr 2020 um durchschnittlich 10 %, schnell erholt und befinden sich derzeit wieder über dem Niveau von 2018. Die Anlagerendite lag im Schnitt im letzten Jahr bei 10,85 %, was die Verstärkung der Reserven erlaubte. Allerdings besteht eine große Spanne zwischen den Renditen der verschiedenen Pensionskassen, die zwischen 3,0 % und 19,3 % lagen.
Allgemein nutzen Pensionskassen mehr Anlageklassen als noch vor 20 Jahren. Die Anteile von Real Assets sowie Aktien nehmen weiter zu, der Anteil der Obligationen ist weiterhin rückläufig. Letztere erreichten 2019 einen historischen Tiefstand von 30 %.
Quelle: Swisscanto (2020)
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