02.06.2021 | Studie

Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien in Immobilienfonds

Eine Untersuchung von EY unter Anbietern von Immobilienfonds zeigt, dass sich die überwiegende Zahl der Befragten aktuell in der Entwicklungs- und Etablierungsphase ihrer Nachhaltigkeitsstrategie befindet. Obwohl ein Großteil der Befragten eine erhöhte Nachfrage nach nachhaltigen Produkten erwartet, planen viele noch keine Artikel-8- oder Artikel-9-Fonds anzubieten. Das geht aus dem ESG-Snapshot von EY hervor, in dem die Reaktionen der Immobilienbranche auf die neuen Anforderungen der Offenlegungsverordnung zusammengetragen wurden.

Bei der Frage nach dem Reifegrad der Nachhaltigkeitsstrategien stuften sich 40 % der befragten Marktakteure in der Etablierungsphase ein, 35 % waren dabei eine entsprechende Strategie zu entwickeln, 19 % hatten noch keine ESG-Strategie definiert und nur 5 % sahen sich im Status der Exzellenz. 80 % der Marktakteure antizipierten eine hohe Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und drei Viertel gaben an, dass zukünftig überwiegend nachhaltige Produkte auf den Markt kommen werden. Zum Inkrafttreten der Offenlegungsverordnung der EU am 10. März 2021 wurde der Markt von nicht-nachhaltigen Produkten dominiert. Knapp zwei Drittel glaubten nicht, dass eine umfassende Transformation bestehender Produkte vorgesehen ist und 41 % der Befragten gaben an, künftig keine Artikel-8-Fonds und 56 % keine Artikel-9-Fonds anzubieten.


Quelle: Ernst & Young (2021)

Nur knapp über 20% der Umfrageteilnehmer sind gut auf die kommende Regulatorik vorbereitet. Dagegen gaben 47 % an, für die Anforderungen der EU-Taxonomie gerüstet zu sein und auch den Prozentsatz wirtschaftlich nachhaltiger Aktivitäten berechnen zu können. Vor allem Daten und Prozesse stehen diesbezüglich im Zentrum der Aufmerksamkeit vieler Fondsmanager. Auch wenn der überwiegende Teil der Befragten aussagte, die ökologischen Auswirkungen einer Immobilie berechnen zu können, sehen sich zwei Drittel der Umfrageteilnehmer aufgrund fehlender Daten und Prozesse auf Portfolioebene nicht in der Lage eine konsistente Aussage zur Nachhaltigkeit wirtschaftlicher Aktivitäten treffen zu können. Ebenso viele gehen aber von einer zeitnahen Verbesserung der Datengrundlage aus.


Quelle: Ernst & Young (2021)

Befragt wurden mehr als 100 Marktteilnehmer aus der Immobilienwirtschaft.

 

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