17.05.2016 | Absolut|analyse

Smart Beta: Performance-Analyse von Smart-Beta-Strategien im Umfeld aktueller Marktturbulenzen

Die Absolut|analyse Smart Beta - Performance-Analyse von Smart-Beta-Strategien im Umfeld aktueller Marktturbulenzen“ untersucht die Entwicklung alternativ gewichteter Index- und Fondskonzepte in den jüngsten Marktturbulenzen des ersten Quartals 2016. Insgesamt wurden mehr als 400 europäische und US-amerikanische Produkte betrachtet, die gezielt versuchen, Faktorprämien zu vereinnahmen.



•    Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt in Q1 2016
•    Dividenden- und Risikostrategien erfolgreich in schwacher Marktphase
•    Fundamentale Ansätze liegen im positiven Marktumfeld vorne
•    Portfoliorisiko korreliert dennoch mit Marktrisiko

Smart-Beta-Fonds, bei denen die Vereinnahmung von Faktorprämien durch eine von der Marktkapitalisierung abweichende Titelselektion und –gewichtung im Fokus steht, erfreuen sich weiterhin zunehmender Beliebtheit unter Investoren. Ziel dieser Ansätze ist es, durch die Ausnutzung wissenschaftlich bestätigter Kapitalmarktanomalien, das Risiko gegenüber einem marktbreiten Investment zu reduzieren oder die Rendite zu steigern.

Dividendengewichtete Strategien bilden die nach Volumen größte Teilgruppe der Aktienprodukte. Hier verwalten 94 Fonds ein Anlagevolumen von 81 Mrd. Euro. Obwohl die Produktanzahl mit 149 Fonds bei den fundamental gewichteten Ansätzen am größten ist, verwalten diese Fonds kumuliert nur ein Volumen von 28 Mrd. Euro. Ebenfalls beliebt sind risikogewichtete bzw. -minimierende Fonds. Im Mittel beträgt das Alter der Produkte rund viereinhalb Jahre. Das Universum wächst weiter schnell. In den vergangenen 12 Monaten wurden über 100 neue Produkte im Smart-Beta-Segment lanciert.

Im ersten Quartal 2016 hat sich das Marktumfeld sehr volatil gezeigt. Von Anfang Januar bis Mitte Februar verloren die Aktienmärkte weltweit erheblich, in Europa fast 17 %, während in der zweiten Hälfte des Februars und im März diese Verluste wieder aufgeholt wurden. Vor diesem Hintergrund hat Absolut Research die Performance der verschiedenen Smart-Beta-Fondsstrategien in unterschiedlichen Märkten analysiert und untersucht, ob diese Strategien den Versprechen, die sie machen, gerecht wurden. Um die Entwicklung der Regionen vergleichbar zu machen, wurden jeweils die relativen Unterschiede zur lokalen Benchmark betrachtet.

Insgesamt konnten Smart-Beta-Strategien in der turbulenten Zeit seit Beginn des Jahres 2016 ihrem Versprechen einer Outperformance gegenüber kapitalisierungsgewichteten Indizes weitgehend gerecht werden. Vor allem in der Stressphase Anfang Januar bis Mitte Februar hatten die konservativen Ansätze Dividend- und Risk-Weighted die Nase vorn und erzielten eine höhere Rendite als ihre jeweiligen Benchmarks – unabhängig von der betrachteten Region. Gerade für Investoren, die zwar Investments in Aktien unternehmen, jedoch die Volatilität und Verlustrisiken begrenzen wollen, zeigt dies die Vorteilhaftigkeit der Smart-Beta-Ansätze.

Dennoch steht Smart Beta nicht automatisch für eine Outperformance in jeder Marktphase. Insbesondere Momentum-Strategien sind anfällig bei starken Schwankungen, wie die Ergebnisse gezeigt haben. Umgekehrt blieben risikogewichtete Ansätze in der Erholungsphase Mitte Februar bis Ende März hinter der Benchmark zurück.

Die hohe Spannbreite der Fondsperformances unterstreicht erneut, dass Investoren vor dem Investment in ein Produkt die zugrundeliegende Strategie genau prüfen sollten. Selbst vermeintlich ähnliche Produkte unterscheiden sich in ihrem Ansatz teils erheblich und verhalten sich in wechselnden Marktumfeldern entsprechend heterogen. Ein weiterer Aspekt sind mögliche unerwünschte Faktor-, Branchen- oder Länderexposures, die sich durch die abweichenden Gewichtungsschemata ergeben, und in diesem Zusammenhang mögliche Konzentrationsrisiken. Manche Index- und Produktanbieter versuchen, diese Risiken zu minimieren, andere tun dies nicht. Neben der Rendite und der Volatilität der Produkte sollten Anleger auch die Extremrisiken im Blick behalten.

Grundlage der Analyse sind die Absolut|rankings. Absolut Research analysiert in der Publikationsreihe Absolut|ranking in den Ausgaben Smart Beta Equity und Smart Beta Fixed Income & Commodity insgesamt 630 Fonds, davon 329 europäische UCITS und 301 US-Produkte mit zusammen 223 Mrd. Euro Assets under Management. Hier werden vor allem indexreplizierende ETFs und Indexfonds, aber auch quantitativ verwaltete Publikumsfonds und Produkte, die bei einem diskretionären Overlay ausdrücklich Faktorstrategien verfolgen, untersucht. Die Zuordnung zu einem der neun Subuniversen erfolgt auf Basis der Gewichtungsmethode. Mit 519 Produkten handelt es sich bei der Mehrheit um reine Aktienprodukte. Daneben existieren 17 Mischfonds, 55 Rohstoffprodukte sowie 27 Bondstrategien.

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