25.08.2014 | Absolut|analyse

Private-Equity- und Infrastruktur-Investments über börsengehandelte Fonds

Absolut Research hat auf Basis der monatlichen Asset-Manager-Analysen im Rahmen der Absolut|rankings die besten Manager für Investitionen in Listed Infrastructure und Listed Private Equity untersucht. Die Absolut|analyse "Private Equity und Infrastruktur über börsengehandelte Fonds" umfasst dabei über 80 Fonds von mehr als 60 Asset Managern.




  • Von der langfristigen Wertschöpfung privater Kapitalmärkte profitieren

  • Hohe Liquidität und Transparenz durch Börsennotierung

  • Infrastrukturunternehmen bringen Stabilität ins Aktienportfolio

  • Listed-Private-Equity-Manager generieren positives Alpha


Institutionelle Anleger investieren immer häufiger in private Kapitalmärkte, sog. Private Markets. In Zeiten geldpolitisch bewegter Kapitalmärkte bieten Private-Market-Investments Vorteile hinsichtlich Verzinsung und stabiler Wertentwicklung. Dafür müssen Investoren jedoch bereit sein, eine geringere Liquidität und Handelbarkeit hinzunehmen. Vor einer Anlage über private Kapitalmärkte müssen Risiko und Rendite korrekt eingeschätzt werden, da die Position häufig nicht ohne weiteres liquidiert werden kann. Einen Mittelweg können Aktien- bzw. Fonds-Investments in börsennotierte Unternehmen darstellen, die in Private Markets tätig sind. Einerseits erhält der Investor hier ein Exposure zur langfristigen Wertschöpfung privater Kapitalmärkte, andererseits profitiert er von den Vorzügen einer Börsennotierung hinsichtlich Liquidität, Handelbarkeit und Offenlegungspflichten.

Wem die Barrieren für ein direktes Investment in Infrastrukturprojekte zu hoch erscheinen, wer aber dennoch von planbaren und oftmals regulierten Erträgen profitieren möchte, kann über einen Asset Manager in börsennotierte Unternehmen investieren, die im engeren Sinne zur Infrastruktur einer Volkswirtschaft zählen. Typisch hierfür sind Besitzer und Betreiber physischer Infrastruktureinrichtungen, etwa Unternehmen in den Bereichen Energie und Versorgung, Kommunikation, soziale Infrastruktur oder Verkehr und Transport.

Performance der besten globalen Listed-Infrastructure Asset Manager

Quelle: Absolut Research GmbH, Indexanbieter

Global anlegende Listed-Infrastructure-Manager schnitten in den vergangenen fünf Jahren im Mittel besser ab als europäische. Die Rendite lag hier durchschnittlich pro Jahr fast vier Prozentpunkte höher. Die Manager im globalen Top-Quartile erzielten jährliche Wertsteigerungen von rund 15,0 %. Eine breite Diversifizierung über Sektoren war in den letzten fünf Jahren ebenfalls mit deutlichen Vorteilen für die Performance verbunden, wie die Style-Analyse zeigt. Breit anlegende Manager erzielten knapp 14 % p.a. und damit nahezu doppelt so viel wie Manager mit Fokus auf den Versorger-Sektor.

Die Korrelation zum breiten Aktienmarkt ist hoch. Im Mittel über die letzten zehn Jahre korrelierte die Performance globaler Asset Manager zu fast 83 % mit der des MSCI World (in Euro) bei einem rollierenden 12-Monats-Beta von durchschnittlich 0,71. Jedoch ist die Wertentwicklung der Top-Infrastruktur-Manager wesentlich stabiler. Auch die Drawdown-Phasen sind kürzer und weniger stark ausgeprägt. Teilweise konnten die Top-Listed-Infrastructure-Manager sogar Gewinne in den Zeiträumen erzielen, in denen der MSCI World Verluste hinnehmen musste und trugen so zu einer Stabilisierung der Performance bei.

Auch für außerbörsliche Eigenkapitalbeteiliungnen können sogenannte Listed-Private-Equity-Vehikel (LPE) einen Weg darstellen, der ein indirektes Exposure zu Private-Equity-Portfolios bietet und gleichzeitig börsennotiert handelbar ist. Im europäischen Fondsmarkt existiert eine Reihe von Asset Managern, die ins LPE-Segment investieren. Dabei handelt es sich um Aktienfonds mit einem Sektorfokus auf Private-Equity-Gesellschaften. Im Mittel erzielten LPE-Manager in den vergangenen fünf Jahren eine Rendite von 20 % p.a. bei monatlichen Schwankungen von 4,5 %. Das Umfeld seit Mai 2009 war jedoch vor allem durch steigende Aktienkurse geprägt. Doch auch unter Abzug der breiten Aktienmarktperformance konnten LPE-Investments im Durchschnitt ein positives Manager-Alpha erwirtschaften. Eine Long-Position in Listed-PE-Fonds bei gleichzeitiger Short-Position im MSCI World Net TR EUR erzielte über die letzten 60 Monate eine Rendite von 6,0 % p.a.

Alpha-Potenzial von Listed-Private-Equity-Managern

Quelle: Absolut Research GmbH, Indexanbieter

Letztlich bleibt ein Investment in LPE jedoch eine Anlage am Aktienmarkt und Investoren sollten sich darüber im Klaren sein, dass für eine höhere Liquidität eine höhere Volatilität im Kauf genommen werden muss. In der Finanzkrise 2008/9 verloren LPE-Indizes zeitweise bis zu 75 % ihrer Höchststände. Hier offenbart sich das konzentrierte Risikoprofil, welches grundsätzlich mit Sektorinvestments einhergeht. Die Finanzkrise schlug sich in gravierenden Kursverlusten für LPE-Gesellschaften nieder. Dennoch zeigen die Wertaufholungen seit Frühjahr 2009, dass über LPE-Investments von der Entwicklung des Private-Equity-Markts profitiert werden kann. Seitdem weisen die LPE-Indizes im Mittel eine Korrelation von mehr als 60 % zu der Wertentwicklung ungelisteter Private-Equity-Investments auf.

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