21.03.2016 | Absolut|analyse

Frontier Markets: Marktanalyse und Asset-Manager-Performance

Die Absolut|analyse "Frontier Markets - Marktanalyse und Asset-Manager-Performance" untersucht die Aktienmarktentwicklung dieser Staaten und zeigt die Performance von mehr als 60 globalen Frontier-Markets-Fonds und von Fonds mit einem gezielten Fokus auf afrikanische Aktien.



Die Emerging Markets galten lange als Anlagesektor mit sehr hohen Wachstumsaussichten. In den letzten Jahren hat sich die Situation allerdings verschlechtert. Chinas Wachstumsraten sinken, Russlands Wirtschaft leidet unter den Sanktionen des Westens, Brasilien befindet sich in einer Rezession und Südafrika hat mit sinkenden Rohstoffpreisen und einem instabilen Stromnetz zu kämpfen. Des Weiteren geraten viele Entwicklungsländer durch die Zinserhöhung in den USA unter Druck, da vermehrt Finanzmittel abgezogen werden und die lokalen Währungen abwerten. Dies führt zu einer Erhöhung der Importpreise für diese Länder bei gleichzeitig weniger Mitteln für die eigene Produktion. Ein Ausweg für risikobereitere Investoren könnten deshalb die Frontier Markets sein, die vermehrt den Platz der Emerging Markets im Portfolio einnehmen.

Diese häufig gering entwickelten Länder sind vor allem wegen ihrer geringen Korrelation zu entwickelten Märkten und einer historisch geringeren Volatilität gegenüber den Emerging Markets für Investoren interessant. Die Volatilität der einzelnen Schwellenländer kann zwar teilweise sehr hoch sein, aggregiert war sie allerdings häufig geringer als die Volatilität der Emerging Markets. Die Finanzmärkte dieser Länder verfügen nur über eine geringe Liquidität und sind generell regionaler ausgerichtet, was dazu führt, dass die Korrelation mit anderen Märkten relativ gering ist. Aus diesem Grund bieten sie ein gewisses Diversifikationspotenzial. Frontier Markets wiesen darüber hinaus zuletzt deutlich höhere Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts als die Industriestaaten auf.

Das geringe Durchschnittsalter der Bevölkerung und Alphabetisierungsraten, die etwa auf dem Niveau der Emerging Markets liegen bieten gute Wachstumschancen. In Afrika ist mobiles Banking zusätzlich ein großer Trend, der die Entwicklung durch eine Vereinfachung von Transaktionen, sowie der Reduzierung der Korruption positiv beeinflussen könnte.

Die starke Abhängigkeit, insbesondere afrikanischer und arabischer Länder, von der Entwicklung der Rohstoffpreise bedeutet wiederum ein großes Risiko für das Wachstum. Die aktuelle Phase extrem niedriger Rohölpreise belastet die Entwicklung dieser Länder sehr. Es gibt allerdings auch weniger rohstoffabhängige Länder, wie beispielsweise Pakistan oder Kenia, wo die Textilindustrie bzw. die Landwirtschaft die wichtigsten Wirtschaftszweige darstellen. In diesen Ländern könnte sich der geringe Ölpreis als Wachstumsmotor erweisen.

Indexierte Wertentwicklung der letzten 60 Monate


Quelle: Indexanbieter, Absolut Research GmbH

Die Entwicklung der Frontier Markets über die letzten Jahre war positiv. Über die vergangenen fünf Jahre konnte der MSCI Frontier Markets Index mit einer Gesamtrendite von etwa 30 % jedoch nicht mit den entwickelten Märkten mithalten. Der MSCI World erzielte über den selben Zeitraum eine Rendite von etwa 85 %. Über die letzten drei Jahre konnten die Frontier Markets hingegen eine leichte Outperformance erzielen.

Die aktiv verwalteten globalen Frontier-Fonds konnten über drei Jahre eine durchschnittliche annualisierte Rendite von 8,4 % bei einer durchschnittlichen Volatilität von 13,1 % erzielen. Die Fonds mit Afrika-Fokus verloren hingegen durchschnittlich 3 % p.a. bei einer Volatilität von durchschnittlich 14,1 % pro Jahr.

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