01.03.2016 | Absolut|analyse

Credit-Märkte 2015/2016: Zinsentwicklung und Analyse der Asset-Manager-Performance

Die Absolut|analyse Credit-Märkte 2015/2016 untersucht die Zinsentwicklung in den größten Segmenten des Anleihen und analysiert auf Basis der Absolut|rankings die Performance der besten Asset Manager. Insgesamt waren über 2.000 institutionelle Publikumsfonds für Corporate, High Yield, Emerging Market und Diversified Bonds Teil der Analyse.



Nach einer relativ trendlosen zweiten Jahreshälfte 2015 starteten die Anleihenmärkte turbulent ins Jahr 2016. Die Europäische Zentralbank (EZB) sendete im Januar relativ deutliche Signale für zusätzliche expansive Maßnahmen auf ihrer kommenden Ratssitzung am 10. März. Die Federal Reserve in den USA senkte die ohnehin niedrigen Erwartungen einer weiteren, baldigen Zinsanhebung. Ende Januar gab die japanische Zentralbank eine weitere Senkung ihres Leitzinses bekannt und die Verzinsung zehnjähriger Staatsanleihen fiel unter die Nulllinie. In der Folge der lockereren Rahmenbedingungen war auch in Europa wieder ein sinkendes Zinsniveau zu beobachten. Deutsche Bundesanleihen verloren binnen kurzer Zeit über 50 Basispunkte und erreichten Ende Februar eine Verzinsung von unter 0,15 %.

Bereits das Jahr 2015 war von starken Eingriffen der Währungshüter, allen voran der Europäischen Zentralbank, geprägt. In Folge der EZB-Entscheidung Anfang März 2015 ein Anleihen-Kaufprogramm zu starten, sanken die Renditen in diesen Marktbereichen auf neue Allzeittiefs. Am 20. April erreichten 10-jährige Bundesanleihen bei einer Verzinsung von 0,075 % einen neuen Tiefststand. Laufzeiten bis zu 7 Jahren notierten seit dem EZB-Entscheid anhaltend im negativen Bereich. Mit dem Start des Kaufprogramms war ein Anstieg der Volatilität in den betroffenen Märkten zu beobachten. In Mai und Juni stieg die Verzinsung von zehnjährigen Bundesanleihen fast sprunghaft vom Allzeittief um fast 100 Basispunkte an. In der zweiten Jahreshälfte folgte eine Seitwärtsbewegung der Renditen auf einem Niveau zwischen 0,50 % und 0,70 %.

Bis zum Jahresende 2015 stabilisierten sich die Renditen am langen Ende der Laufzeitkurve, während das kurze Ende der Fälligkeiten im negativen Renditebereich verblieb. Die asymmetrische Entwicklung im Jahr 2015 führte dazu, dass der Spread zehnjähriger Anleihen zum kurzen Ende – zweijährige Bundesanleihen – um über 30 auf 98 Basispunkte stieg, während die Renditedifferenz zum langen Ende – 30jährigen Bundesanleihen – unverändert blieb.

Die asymmetrische Entwicklung der europäischen Staatsanleihenmärkte zeigte sich auch bei Euro-Unternehmensanleihen. Die Verzinsung kurzer Laufzeiten ging tendenziell zurück, während für lange Restlaufzeiten deutliche Zinsanstiege zu beobachten waren. Dem durchschnittlichen Zinsanstieg entsprechend mussten Asset Manager in diesem Marktsegment mit fallenden Kursen zurechtkommen. Der breite Markt, gemessen am Barclays EuroAgg Corporate TR Index, lieferte 2015 eine Wertentwicklung von -0,5 %. Das Top-Quartile nach Rendite im Jahr 2015 erzielte einen durchschnittlichen Wertzuwachs von 0,9 %. Die übrigen drei Quartile des Universums generierten eine mittlere Rendite von -1,0 %. Die besten Asset Manager waren demnach in der Lage, Wertverluste aus den Zinsanstiegen zu reduzieren.

Corporate Bonds Europe: Indexierte Wertentwicklung der Top-Quartile Asset Manager in Euro

Quelle: Absolut|ranking, Absolut Research GmbH, Markt: Barclays EuroAgg Corporate Total Return Index Value Unhedged EUR

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