21.02.2013 | Analyse

Analyse der Credit-Märkte 2012/2013 – Beste Asset-Manager für institutionelle Investoren

Absolut Research analysiert die Kreditmärkte 2012/13 und präsentiert die besten Manager der Asset-Klassen Corporate Bonds, High Yield, Emerging Markets, Credit Portfolios, Structured Bonds und Microfinance des letzten Jahres.

Euro-Krise, Draghi-Put und die Suche nach Rendite bestimmen auch zukünftig den Markt.

  • Kursrallye 2012 in allen Anleihen-Segmenten
  • Staatsanleihen – Risikoloser Zins oder zinsloses Risiko?
  • Kurspotential bei Credits fast ausgeschöpft
  • Top-Manager für Top-Renditen benötigt


Eingriffe der Politik und Zentralbanken bestimmten auch im vergangenen Jahr das Geschehen an den Finanzmärkten. In Europa stand im Sommer 2012 nach Griechenland nun die Verschuldung Spaniens im Mittelpunkt. In den USA zogen sich nach der Wiederwahl Barack Obamas die Verhandlungen über den Staatshaushalt bis an den äußersten Rand der Fiskalklippe hin und in China übernahm zum Jahresende eine neue Führungsriege das wirtschaftpolitische Zepter.

Für die Anleihemärkte wirkten sich die Entwicklungen in den abgelaufenen 12 Monaten grundsätzlich positiv aus. Institutionelle Investoren wichen auf der Suche nach relativ sicheren Alternativen zu Aktien und Staatsanleihen stark in Unternehmens- und Schwellenländeranleihen aus. Insbesondere EZB-Chef Mario Draghi sorgte im Juli mit seiner Äußerung über unbegrenzte Stützungskäufe der EZB für eine Trendwende auf dem Anleihenmarkt, in deren Folge nicht nur Staatsanleihen der europäischen Peripherie massive Kursanstiege verbuchten. Zusätzlich verlief die globale Konjunktur nicht so schleppend, wie vielerorts erwartet.

So standen nach den Worten Draghis vor allem Unternehmensanleihen, High Yield Bonds und Schwellenländeranleihen hoch in der Gunst der Anleger. Auf Jahressicht erreichten gerade Titel im unteren Ratingbereich zweistellige Renditen. Die Kehrseite dieser Entwicklung waren sinkende Yields entlang der gesamten Laufzeitkurve und in nahezu allen Marktsegmenten.

Anleihemarkt - Performance 2012

Quelle: Indexanbieter, Absolut Research GmbH


Kaum noch Möglichkeiten für die Wiederanlage

2012 war ein gutes Jahr für Anleiheninvestoren. Doch was kommt danach? Glücklich diejenigen, die sich hohe Kupons langfristig gesichert haben. Denn die Zinsen in den Kernmärkten dürften erst einmal niedrig bleiben. Die Rallye in den Anleihenmärkten war gleichzeitig mit einem Absinken der Renditen verbunden. Dies stellt institutionelle Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen vor massive Schwierigkeiten, da für sie Renditen von 4-5 % zur Erfüllung von Garantiezinsen und Anlageauftrag sowie zur Kostendeckung notwendig sind. Freiwerdende Mittel aus auslaufenden Anleihen können allerdings kaum noch gewinnbringend angelegt werden. Deutsche Staatsanleihen liefern nur bei Laufzeiten von mehr als 5 Jahren noch Erträge von über einem Prozent. Der Yield für Staatsanleihenindizes der G7 und der Euro-Zone liegt bei mittleren Laufzeiten zwischen einem und zwei Prozent. Das die Top-Staaten Europas, wie Deutschland und die Niederlande, sich schwer kalkulierbarer Risiken im Sinne der Euro-Rettungsprogramme aussetzen, bleibt die Frage nach der Risikolosigkeit ihrer Anleihen bestehen, und ob aus risikolosem Zins nicht zinsloses Risiko wird.

Die Renditen auf Unternehmensanleihen und Schwellenländerstaaten sind stark mit den Renditen von AAA-Staatsanleihen zusammengelaufen. Das Kurspotential von Investment-Grade-Anleihen ist praktisch ausgeschöpft. Nominal gibt es nur noch bei Staats- und Unternehmensanleihen aus dem Non-Investment-Grade-Segment die notwendigen Mindestrenditen für institutionelle Investoren zu erreichen. Ob High-Yield-Anleihen, historisch Aktien näher als Anleihen, mit 5-6 % Rendite noch das Ausfall- und Kursverlustrisiko kompensieren, darf zumindest skeptisch beurteilt werden.


Aktives Management und volles Credit-Spektrum ausnutzen

Letztlich bleibt Investoren nur die Möglichkeit, das gesamte Anleihenspektrum für sich zu nutzen, was den Einsatz aktiven Managements erforderlich macht. Neben Staatsanleihen bieten Unternehmensanleihen, High Yield, Schwellenländer, Loans, Inflation-Linked Bonds, Insurance-Linked Securities und Microfinance Opportunitäten. Es wird jedoch schwierig sein, in allen Bereichen ein eigenes schlagkräftiges Managementteam zu beschäftigen. Nach dem Kursanstieg der Credits ist einiges an Expertise nötig, um aus diesen Segmenten die attraktivsten Titel auszuwählen, ohne böse Überraschungen durch Ausfälle und Restrukturierungen zu erleben. Um auch von steigenden Zinsen und Verwerfungen an den Kreditmärkten profitieren zu können, sind alternative Investmentstrategien geeignet, bspw. Fonds mit Long/Short- oder marktneutralen Credit Managern.
Doch so groß wie das Angebot an Produkten, so klein ist die Zahl der herausragenden Manager. Absolut Research analysiert jeden Monat bereits über 2.000 Anleihenstrategien: Ein notwendiger erster Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Due Diligence.


Beste Credit Manager 2012 überzeugen

Die besten Manager des vergangenen Jahres erzielten Renditen, die sogar weit über den Marktindizes lagen. Bei den europäischen Unternehmensanleihen-Fonds waren jene mit Schwerpunkt auf Financials und Subordinated Debt im Zuge sich erholender Banken besonders begünstigt. Bester europäisch investierender Fonds ist der BayernInvest Subordinated Bond-Fonds mit einer Rendite von 35,98% seit Jahresbeginn. Dahinter folgt der Lazard Objectif Signatures Privees, der im abgelaufenen Jahr überwiegend in Anleihen von Finanzunternehmen investiert war. Mit dem Swisscanto LU Bond Invest CoCo, der schwerpunktmäßig in Contingent Convertibles und Bankanleihen investiert ist und der +29,56% erzielte, geht der dritte Platz ebenfalls an einen Fonds mit Schwerpunkt Financials.

Das beste Jahresergebnis bei den global investierenden Fonds lieferte der Sparinvest Investment Grade Value Bonds mit einem Ergebnis von +32,12%. Erst mit einigem Abstand folgt der Swiss Life Bond Global Corporates mit +23,09%.

Beste Rendite – Corporate Bonds Europa und Global


Quelle: Absolut Research GmbH

Bester europäischer Fonds im High-Yield-Segment ist der französische Schelcher Prince Haut Rendement mit +32,40%. Dahinter sind die High-Yield-Fonds der Helaba, UBS und von Alliance Bernstein mit jeweils über 29% Wertzuwachs platziert, dicht gefolgt von ING mit +28,07%. Global investierende High-Yield-Fonds landeten etwas hinter den europäischen Fonds, überzeugten jedoch ebenfalls mit zweistelligen Renditen. Bester Fonds ist der Sparinvest HY Value Bonds mit +31,75%. Dahinter folgen der BPI High Income Bond und der Baillie Gifford High Yield Bond mit +25%.

Beste Rendite – High Yield Bonds Europa und Global



Quelle: Absolut Research GmbH

Will man in mehrere Segmente des Anleihenuniversums investieren, erfordert dies einen höheren Grad der Analyse, da Strategie und Asset Allocation über Rendite und Risiko mitbestimmen. Manager mit Fokus auf europäische Anleihen erzielten im abgelaufenen Jahr im Schnitt 10,14%, Manager mit globalem Anlagefokus 8,17%. Der beste europäisch investierende Fonds 2012 ist der Atlante Eurobond mit einer Rendite von 24,12%. Auf den folgenden Plätzen liegen der Lazard Objectif Alpha Obligataire, der R Euro Credit, AllianceBernstein European Income Portfolio und INKA - HSBC Trinkaus Subordinated Credit. Diese Fonds erzielten zwischen 20,46% und 24,06%. Bei den globalen Fonds führt der Axiom Obligataire mit 42,54% das Year-to-Date Ranking an, vor den zwei Aviva Investors Fonds Aviva Oblig International und Aviva Alpha Yield mit 39,99% und 34,78%.

Beste Rendite – Diversified Bond Portfolios Europa und Global


Quelle: Absolut Research GmbH



Mehr zum Thema "Credit" zurück