13.12.2022 | Märkte

Klima- und Naturrisiken bei Investments in afrikanische Staaten

Wenn die derzeitigen Konsum- und Produktionstrends anhalten, könnten viele afrikanische Länder 2030 die Kipppunkte im Klimasystem überschreiten. Das würde weitreichende physische Risiken für finanzielle Assets darstellen. McKinsey hat im Auftrag von FSD Africa, einer spezialisierten Entwicklungsagentur, die sich für den Ausbau der afrikanischen Finanzmärkte einsetzt, eine Analyse zur Wertveränderung von Assets durch Klimawandelfolgen erstellt. Darin werden das Exposure synthetischer afrikanischer Aktienportfolios, drei privater afrikanischer Banken und nationaler Kreditportfolios von Ägypten, Kenia, Ghana, Mauritius, Südafrika und Sambia zu Natur- und Klimarisiken anhand von Szenarios quantitativ ermittelt sowie Stresstests durchgeführt.


Five Scenarios of action on climate and/or nature and a baseline

Quelle: McKinsey (2022)

 
Die prognostizierten Wertveränderungen des Aktienportfolios sind signifikant, wobei länderspezifische Segmente Wertveränderungen zwischen -5 und +2 % bis 2030 aufweisen, die bis 2050 auf etwa -8 und +2 % in dem Climate+Nature-Now-Szenario steigen könnten.


Equity Portfolio Ergebnisse

Quelle: McKinsey (2022)
 

Bei Credit sind die Auswirkungen moderater, die Spanne der Veränderungen des Kreditbuchwerts im gleichen Szenario reicht von +0,3 bis -0,6 % bis 2030. Über 30 Jahre (bis 2050) könnten die kumulierten Gewinne und Verluste +1,1 bzw. -2,8 % betragen.
Bei Anlagen in exponierte Sektoren sind die Auswirkungen proportional größer; die erwarteten Verluste erreichen ein Maximum von -3,2 bzw. -2,6 % des gesamten Kreditbuchwerts für die Landwirtschaft bzw. die Rohstoffindustrie bis 2030 unter Klima + Nature-Now. Für länderspezifische Aktienportfolios zeigen sich Verluste -22 bzw. -7 % im Jahr 2030.

Vor diesem Hintergrund sind die Berücksichtigung und das Management der Klima- und Umweltrisiken maßgeblich. Die Autoren skizzieren Handlungsmöglichkeiten wie bspw. die Nutzung von Rahmenwerken und Setzung von Standards für die Berichterstattung. Dadurch könnten die afrikanische Finanzinstitutionen die Kapazitäten für eine naturbezogene Aufsicht aufbauen.


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