22.06.2021 | Märkte

Zusammenhang von Geschlechterdiversität und Kredit-Ratings von Unternehmen

Moody’s attestiert in einer Analyse der Zusammenhänge zwischen Gender Diversität in Vorständen sowie Aufsichtsräten und Kreditratings eine positive Korrelation. Untersucht wurden die Board-Zusammensetzung und Ratings von 1.109 börsennotierten Unternehmen in den USA, Kanada sowie von 540 Unternehmen mit Sitz in der EU, dem Vereinigten Königreich und Norwegen. Der Frauenanteil lag auf der Board-Ebene der untersuchten europäischen Unternehmen bei durchschnittlich 29%, verglichen mit 21 % in der nordamerikanischen Kohorte.


Quelle: Moody's

In der europäischen Unternehmenskohorte erreichte der Frauenanteil in den Vorständen bei Emittenten mit A-Rating einen Spitzenwert von 34 %. Der prozentuale Anteil sank mit abnehmenden Ratings. Bei den Unternehmen mit einem Caa- Rating belegten Frauen nur noch 16 % der Aufsichtsratssitze. In Nordamerika hatten die mit Aaa bewerteten Unternehmen mit durchschnittlich 28 % den höchsten Anteil an Frauen in ihren Vorständen, während dieser in der Aa-Kategorie durchschnittlich 26 % betrug. Die Geschlechtervielfalt nahm nach Ratingkategorien weitgehend ab auf weniger als 5 % für Unternehmen mit dem Rating Ca. Die Analyse lässt keine Rückschlüsse auf Kausalitäten zu.
In den Sektoren Technologie, Immobilien, Banken und Finanzen sowie Gesundheitswesen der nordamerikanischen Kohorte betrug der Frauenanteil auf Vorstandsebene 18%, was unter der Spanne von 23%-31% für die gleichen Sektoren in Europa lag. In Europa war der weibliche Anteil in den Vorständen von Unternehmen des Energiesektors mit 28 % gegenüber 13 % in Nordamerika signifikant höher. Im Basiskonsumgütersektor war der Frauenanteil in der Führungsebene nordamerikanischer Unternehmen mit 25 % deutlich geringer als in Europa mit 28%.


Quelle: Moody's

Geschlechtervielfalt auf Vorstandsebene – und in letzter Zeit auch ethnische Vielfalt – sowie Gleichstellungsaspekte gewinnen für institutionelle Investoren und andere Stakeholder zunehmend an Bedeutung und werden immer öfter in die Bewertung der Governance von Unternehmen miteinbezogen. Einige institutionelle Investoren haben gezielte Investitionen in Unternehmen getätigt, bei denen die Geschlechtervielfalt im Vordergrund steht, während einige Private-Equity-Firmen Diversitätsziele für die Vorstände ihrer Portfoliounternehmen setzen.

 

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