19.09.2017 | Märkte

Wald als Asset-Klasse für institutionelle Investoren

Forstimmobilien und Waldeigentum sind in den Portfolios deutscher Investoren eher die Ausnahme. In anderen Ländern nehmen sie aber einen deutlich höheren Stellenwert ein und auch in Deutschland rückt das Segment bei institutionellen Investoren auf der Suche nach alternativen Anlagemöglichkeiten zunehmend in den Fokus. In einem Ende Juli veröffentlichten Marktbericht hat Savills die Eigenschaften des deutschen Forstimmobilienmarkts beleuchtet.
Das vergleichsweise kleine Marktsegment verteilt sich auf eine Vielzahl von Eigentümern und hat daher einen sehr kleinteiligen und intransparenten Charakter. Alle zwei Jahre werden von den Oberen Gutachterausschüssen bundesweite Zahlen ausgegeben. Demnach wurden zwischen 2007 und 2014 jährlich etwa 22.000 Transaktionen von insgesamt 41.000 ha bzw. ca. 320 Mio. EUR durchgeführt. Maßgeblich für die Preisfindung einer Forstimmobilie sind die Faktoren Größe, Lage und Baumbestand. Am höchsten ist der Durchschnittspreis in Bremen, Hamburg, Baden-Württemberg und Bayern.


Quelle: Savills

Die Kleinteiligkeit ist ein Hauptfaktor, weshalb Forstimmobilien für institutionelle Investoren bisher nur schwer zu realisieren sind. Bei einer Mindestanlage von 1 Mio. Euro läge selbst im teuersten Bundesland Baden-Württemberg die Mindestfläche bei über 30 ha. Die Fläche pro Transaktion liegt hier allerdings gerade einmal bei 0,2 ha. Nichtsdestotrotz sind Forstimmobilien neben dem hohen Diversifikationspotenzial eine wertstabile Anlagealternative, da allein 90 % der Erträge über den Holzverkauf erwirtschaftet werden. Zwischen 2006 und 2015 wurden laufende Erträge von durchschnittlich 2,2 % pro Jahr nachgewiesen. Die Schwankungsbreite liegt hier zwischen 1,3 und 3,6 %.


Quelle: Savills

Hinsichtlich der Wertsteigerung lässt sich eine jährliche Rendite von etwa 4 % ableiten. Somit kann mit einer jährlichen Gesamtrendite von 4 % kalkuliert werden. Die Rendite kann deutlich darüber liegen, insofern Flächen außerhalb der Hochpreisregionen effizient genutzt werden.

Zukünftig ist im Holzsegment mit einer steigenden Nachfrage und einer stabilen Preisentwicklung zu rechnen, sowohl für die energetische als auch für die stoffliche (Werkstoff) Nutzung. Sobald die kleinen Flächen zusammengefügt würden, hätte dies Ertrags- und Wertsteigerungen zur Folge und die Attraktivität von Forstimmobilien für institutionelle Investoren würde rasant zunehmen.


Absolut Research analysiert institutionelle Publikumsfonds mit Fokus auf Rohstoffe jeden Monat in den Publikationen Absolut|ranking Commdity und Listed Commodity. Insgesamt umfassen die Absolut|rankings mehr als 11.000 institutionelle Publikumsfonds und ETFs, aufgeteilt in 27 Asset-Klassen und Marktsegmente und mehr als 110 Universen.

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