05.03.2024 | Research

Wachstumstheorie und Innovation bei grünen Technologien

Ein Arbeitspapier des Peterson Institute for International Economics stellt ein Framework vor, das Innovationen bei grünen Technologien ermöglichen soll.
CO2-intensive Wirtschaftsaktivitäten tragen zum Klimawandel bei, weshalb zunehmend Forderungen laut werden, das Wirtschaftswachstum zu verlangsamen. Dabei werden die mit geringerem Wachstum einhergehenden massiven Kosten und der sinkende Lebensstandard sowie die politischen und sozialen Verwerfungen oft ausgeblendet.

Die Autoren Daron Acemoglu, Philippe Aghion, Lint Barrage und David Hemous argumentieren, dass eine Neuausrichtung des technologischen Wandels auf umweltfreundlichere Innovationen den Klimawandel bekämpfen kann, ohne das langfristige Wirtschaftswachstum zu beeinträchtigen. Allerdings müssen Anreize für Investitionen in grüne Technologien geschaffen werden.

Als entscheidendes Hindernis für den Übergang zu grünen Technologien identifizieren die Autoren die Pfadabhängigkeit. Die bisherigen Investitionen der Unternehmen in fossile Technologien lassen „braune“ Optionen als wirtschaftlich rentabler erscheinen als ihre umweltfreundlicheren Pendants. Das führt zu einem "Lock-in-Effekt", der Investitionen in erneuerbare Energien verhindert. „Braune" Innovationen werden zudem begünstigt, da auch der Markt für „braune" Produkte größer ist als der Markt für grüne Technologien. Grüne Technologien sind daher teurer und im Vergleich nicht wettbewerbsfähig.

Die Autoren plädieren für eine Kombination aus Kohlenstoffpreisen (durch Steuern oder Cap-and-Trade-Maßnahmen) und Subventionen für grüne Innovationen. Dieser Policy-Mix soll Marktversagen korrigieren, indem er Unternehmen dazu bringt, die Umweltkosten von Kohlenstoffemissionen zu internalisieren, und gleichzeitig Anreize für Investitionen in sauberere Technologien schafft. Das Framework sieht vor, dass solche Maßnahmen sofort und mit erheblichen Vorabinvestitionen umgesetzt werden sollten, um der derzeitigen Pfadabhängigkeit entgegenzuwirken und grüne Technologien wettbewerbsfähiger zu machen.

Darüber hinaus wird auch die Rolle von Zwischenenergieträgern wie Erdgas diskutiert, die zwar weniger umweltschädlich sind als Kohle oder Öl, aber Investitionen in wirklich grüne Technologien verhindern können, wenn man sich zu sehr auf sie verlässt. Außerdem wird die Rolle der Zivilgesellschaft und der Verbraucherpräferenzen bei der Umstellung von Unternehmen auf umweltfreundlichere Innovationen hervorgehoben und betont, dass ein vielschichtiger Ansatz, der Politik, Marktwettbewerb und gesellschaftliche Maßnahmen umfasst, für einen erfolgreichen Übergang unerlässlich ist.

 

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