24.04.2019 | Research

Volumen von Corporate CDS seit Finanzkrise rückläufig

Nina Boyarchenko und Or Shachar von der Federal Reserve sowie Anna Costello von der University of Michigan haben in einem Researchpaper die Entwicklung der europäischen und US-amerikanischen Märkte für (Corporate) Credit Default Swaps (CDS) seit der Finanzkrise untersucht. Die Autoren halten fünf Ergebnisse als Kernaussagen fest.

Während erstens Händler in der Vergangenheit meist als Verkäufer von Kreditschutz in Erscheinung traten, sind sie seit Mitte 2014 netto Käufer geworden. Dabei ist das Muster erhalten geblieben, dass Händler Single-Name-CDS verkaufen und auf dem Indexmarkt als Käufer auftreten. Um das Exposure von Marktteilnehmern zu verstehen ist es also erforderlich, verschiedene Arten von Kreditderivaten simultan zu betrachten. Single-Name-CDS beziehen sich auf Kreditrisiken einzelner Schuldner, Indexkontrakte bündeln diese. Über Indextranchen können Exposures zu einzelnen Teilen der Verlustverteilung im Falle von Kreditereignissen aufgebaut werden. Das Sample der Autoren umfasst den Zeitraum 2010 bis 2018.


Quelle: Boyarchenko, Costello, Shachar, 2019

Zweitens haben Indexoptionen Indextranchen als wichtigstes gehebeltes Derivat für Indexkontrakte abgelöst. Drittens hat sich die Duration der Exposures, die über den CDS-Markt aufgebaut werden, über die Zeit verringert. Zum Ende des Beobachtungszeitraumes wurden nahezu ausschließlich 5-jährige Kontrakte emittiert. Viertens sind nicht nur die Duration des Exposures, sondern auch Kontraktvolumen und –anzahl gesunken. Dies ist im Wesentlichen auf Rückgänge im Bereich der Single-Name-CDS zurückzuführen.


Quelle: Boyarchenko, Costello, Shachar, 2019

Zuletzt hat die Möglichkeit, das Clearing über zentrale Stellen abzuwickeln, nicht generell zu einer Verringerung der Transaktionskosten geführt. Bei Kontrakten auf US-Risiken hat die zentrale Abwicklung zu einer Verringerung der Transaktionskosten bei Käufen von Investoren bei Händlern geführt, während sich die Transaktionskosten von Investoren und Händlern weiterhin unterscheiden. Bei CDS auf niedriger geratete europäische Unternehmen hingegen haben sich die Transaktionskosten für Investoren bei Single-Name-Kontrakten erhöht, wohingegen es im Indexmarkt zu einer Angleichung der Kosten für Investoren und Händler gekommen ist.


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