01.05.2023 | Research

Value-Strategien - Ursachen der Underperformance

MSCI untersucht in einem Research Paper die Determinanten der Performance von Value-Strategien. Als Proxy für die Value-Strategien dient der MSCI-Enhanced-Value-Ansatz in unterschiedlichen Regionen für den Zeitraum 2001 bis 2020. Für die Developed Markets und die USA begann etwa ab dem Jahr 2006 eine Phase der Underperformance für Value. Eine Zerlegung der Rendite des MSCI World Enhanced Value in die Performance-Kontributoren zeigt, dass in der ersten Dekade 2001 bis 2010 vor allem Style-Faktoren die wesentliche Renditequelle waren. Auf diese entfielen 6,2 Prozentpunkte der 6,6 % aktiven Rendite. In der zweiten Dekade ab 2011 änderte sich das Bild. Zwar trugen Style-Faktoren nach wie vor einen Großteil zur aktiven Rendite bei, allerdings negativ: Von -4,1 % aktiver Rendite entfielen 5,3 Prozentpunkte auf die Faktoren.



Quelle: Alighanbari, Jain, Katiyar, Virgaonkar, 2022


In der ersten Dekade hatte der Value-Index signifikant positives Exposure zu zwei Value-Maßen, was zur guten Entwicklung des Index beitrug. Darüber hinaus bestanden Exposures zu anderen Style-Faktoren, welche meist ebenfalls einen positiven Beitrag leisteten. In der zweiten Dekade war das Exposure zu beiden Value-Maßen weiterhin positiv, deren Performance allerdings bedeutend schwächer. Das Exposure zu den anderen Faktoren war eine wesentliche Ursache der Underperformance des Index. Selbst dann, wenn die anderen Faktoren neutralisiert werden, verzeichnete Value 2011 bis 2020 eine deutlich schwächere Entwicklung als in der vorherigen Dekade.



Quelle: Alighanbari, Jain, Katiyar, Virgaonkar, 2022


Die Autoren analysieren die Probleme, die eine Value-Strategie ab 2011 hatte und zeigen Lösungsmöglichkeiten auf. Der erste Aspekt umfasst den zunehmenden Wert intangibler Assets, welche beim klassischen Value-Faktor nur unzureichend berücksichtigt werden. Die Erweiterung der Value-Maße um intagible Assets steigert die Performance des Faktors. Zweitens hilft eine Kombination von Zeitreihen- und Querschnittsansätzen bei der Kalibrierung des Faktors. Abschließend hätte es geholfen, unerwünschte Faktor-Exposures und idiosynkratische Renditen strenger zu handhaben bzw. zu vermeiden.  


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