20.08.2020 | Studie

Trends bei Anlagen von Staatsfonds und Zentralbanken

Staatliche Investoren wie Staatsfonds und Zentralbanken haben die Corona-Verwerfungen an den Kapitalmärkten für Zukäufe genutzt, zeigt eine Studie von Invesco. Dabei standen insbesondere alternative Asset-Klassen im Fokus. Schon Ende 2019 war die liquide Aktienquote mit 26 % auf dem niedrigsten Niveau seit dem Jahr 2013. Auch für die Zukunft ist mehrheitlich keine Ausweitung der Aktienengagements geplant, stattdessen besteht Interesse an Zinsanlagen, Private Equity und Infrastruktur. Bei Letzterem besteht das größte Interesse an den Teilsegmenten Stromerzeugung/-übertragung und Kommunikation. Ebenfalls hat die Pandemie zu einer Ausweitung des schon zuvor hohen Interesses an Infrastruktur geführt. Durch gesunkene Preise bspw. bei Flughäfen haben sich neue Chancen aufgetan. Auch Gold wurde von einem Teil der staatlichen Investoren Corona-bedingt stärker nachgefragt. Neben physischen Investments werden hierzu auch vermehrt Derivate und ETFs genutzt. Befragt wurden 139 staatliche Investoren weltweit, davon 56 Zentralbanken.


Quelle: Invesco

Eine große Herausforderung ist für die staatlichen Investoren das Anwerben neuer Talente. Um größere Kontrolle über die Portfolios zu erhalten, werden die Investments zunehmend intern verwaltet, was entsprechende Expertise im eigenen Haus erforderlich macht. Klimarisiken sind bei den Anlegern verstärkt in den Fokus gerückt. 56 % der Befragten sind der Ansicht, dass institutionelle Anleger in der Verantwortung stehen, den Klimawandel in ihren Portfolios zu berücksichtigen. Im Wesentlichen werden drei Ansätze für klimaneutrales Investing verfolgt: Die Verwendung von Klima-Risikomodellen zur Überwachung ihrer CO2-Exposures, Direktinvestments in klimafreundliche Sektoren, etwa Cleantech, und die konkrete Definition realistischer Ziele zur Verminderung ihres CO2-Fußabdrucks im Zeitverlauf. Problematisch bei der ESG-Integration ist,d ass es zwar klare Regularien für Unternehmen gibt, häufig aber anwendbare aufsichtsrechtliche Richtlinien für Anleger fehlen.


Quelle: Invesco


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