Treiber von Immobilienpreisen

Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIS) hat in einem Researchpaper die Preisentwicklung von Immobilien in zahlreichen Ländern untersucht und gemeinsame Treiber identifiziert. In vielen untersuchten Ländern haben die Immobilienpreise Rekordniveaus erreicht, die bei einem oberflächlichen Vergleich mit klassischen Benchmarks, wie bspw. Mieten, überhöht wirken. Dennoch lässt sich ein Großteil der Preisentwicklung auf fundamentale Faktoren zurückführen. Im Bereich Wohnen sind dies bspw. höhere verfügbare Einkommen, Bevölkerungszunahme und größere Verfügbarkeit von Krediten.  Gewerbeimmobilien sind dagegen stärker von der Steigerung des BIP, Zinssätzen und der Performance anderer alternativer Investments beeinflusst.

Quelle: BIS

Auch wenn sich die Marktpreise von Gewerbe- und Wohnimmobilien in den letzten Jahren synchron entwickelt haben, bedeutet dies nicht, dass es einen globalen Immobilienmarkt gäbe. Die Heterogenität über verschiedene Länder hinweg ist unverändert hoch, da lokale Preistreiber von zentraler Bedeutung sind. Die Präsenz ausländischer Investoren hat ebenfalls einen erkennbaren positiven Einfluss auf die Preise: Es besteht eine positive Korrelation zwischen Kapitalzuflüssen und Preissteigerungen. Auch wenn die Größenordnung ihres Einflusses nur schwer zu quantifizieren ist, zeigen die Autoren, dass Investoren insbesondere im Bereich der Gewerbeobjekte einen Einfluss auf die Preisdynamik haben.

Quelle: BIS

In einem Überblick gehen die Autoren auf politische Maßnahmen in verschiedenen Jurisdiktionen ein, die die Stabilität der Finanzmärkte sichern sollen. Ein erheblicher Teil dieser Maßnahmen bezieht sich auf den Wohnimmobiliensektor, wobei einige der Regelwerke auch auf eine Reduzierung der Ungleichgewichte im Gewerbebereich abzielen. Die Effektivität der Maßnahmen lässt sich noch nicht abschließend beurteilen, aus Case Studies schließen die Autoren allerdings, dass fiskalische Mittel effektiver als kreditspezifische sein können, da internationale Anleger weniger abhängig von lokalen Finanzierungen sind.


Absolut Research analysiert institutionelle Publikumsfonds mit Fokus auf Immobilien jeden Monat in der Publikation Absolut|ranking Real Estate. Insgesamt umfassen die Absolut|rankings mehr als 17.000 institutionelle Publikumsfonds und ETFs, aufgeteilt in 34 Asset-Klassen und Marktsegmente und mehr als 170 Universen.