06.07.2017 | Studie

Staatsfonds suchen alternative Anlagemöglichkeiten

Invesco hat eine Umfrage unter 97 Staatsfonds, Pensionsfonds und Zentralbanken weltweit durchgeführt, um die Entwicklung ihrer Asset-Allokation zu analysieren.
Themen, wie das anhaltende Niedrigzinsumfeld, die US-Präsidentschaftswahl und der Rohstoffpreis bestimmen derzeit die strategische und taktische Asset-Allokation. Staatsfonds sind zunehmend von alternativen Anlagemöglichkeiten wie Real Assets abhängig, denn die Zielrenditen wurden 2016 von keinem der Investoren erreicht. Eine Anpassung der Asset-Allokation kann allerdings nicht beobachtet werden.

(Auszug: Veränderung der Aktienallokation)

Quelle: Invesco

Staatsfonds haben Schwierigkeiten „sichere Häfen“ zu finden und eine neue Ausrichtung entlang interner Vorgaben und Auflagen zu realisieren. Als Ausweg wird versucht, die Geschäftsmodelle anzupassen und Kooperationen einzugehen, um Kosten zu verringern und wieder handlungsfähig zu werden.

Mit Blick auf favorisierte Regionen ist das Interesse an US-Anleihen aufgrund des vergleichsweise hohen Zinses stabil. Während England aufgrund des Brexits deutlich an Attraktivität verloren hat, ist die Bedeutung des deutschen Anleihenmarktes weiter angestiegen. Insgesamt ist aber ein Anstieg des Home Bias zu beobachten, um mögliche negative Wechselkurseffekte zu vermeiden. Da sich hier insgesamt ein Diversifikationsverlust abzeichnet, kann davon ausgegangen werden, dass sich der Fokus wieder vergrößern wird.


Quelle: Invesco

Während sich der weiterhin steigende Immobilientrend auch im Jahr 2017 fortsetzt, werden Investments in Infrastruktur durch das geringe Angebot limitiert. Im Immobiliensektor sind vor allem Investments mit internationalem Fokus gewachsen. Die Befragten gehen davon aus, dass die Nachfrage vonseiten der Investoren nach Bürogebäuden und Gewerbeimmobilien zunehmen wird.

Auch wenn Nachhaltigkeitsaspekte bisher noch nicht in dem Umfang umgesetzt werden, wie vorhergesagt, wird ESG global als eines der wichtigsten Themen zukunftsfähiger Geschäftsmodelle angesehen. Die am häufigsten angewandte ESG-Investmentstrategie sind nach wie vor Ausschlusskriterien, da sie vergleichsweise leicht implementiert werden können. Die Investoren, die bereits erste Erfahrungen im Bereich Nachhaltigkeit gesammelt haben, setzen verstärkt Engagement-Aktivitäten um. Hierdurch konnte die eigenen ESG-Ansätze besser und proaktiver umgesetzt werden. Die Rendite nachhaltigkeitsorientierter Investments fällt bei 70 % der Befragten höher aus, bei 17 % sind keine Veränderungen zu erkennen und nur 13 % beklagen eine geringere Rendite.


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