11.04.2022 | Märkte

Short Selling Ban während der Corona-Pandemie

Die ESMA hat in einer Marktanalyse die Auswirkungen des Leerverkaufsverbotes in einigen europäischen Staaten während der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 untersucht. Betroffen waren sechs Staaten, Österreich, Belgien, Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien. Mittels eines Difference-in-Differences-Ansatzes in Kombination mit Matching-Techniken untersucht die Autorin zunächst die Auswirkungen auf die Liquidität. Es zeigt sich, dass das Leerverkaufsverbot zu einer hochsignifikanten Verringerung der Liquidität der betroffenen Titel geführt hat – unabhängig davon, ob Geld-Brief-Spannen oder das Amihud-Illiquiditätsmaß betrachtet werden. Dies hat allerdings nicht alle Aktien gleichermaßen beeinflusst. Betroffen waren vor allem Titel, die sonst überdurchschnittlich liquide waren. Maße hierfür waren Kapitalisierung, Verfügbarkeit von Derivaten und die Fragmentierung des Handels.


Quelle: ESMA

Bei den abnormalen Renditen sind die Ergebnisse weniger eindeutig. Zwar ging das Leerverkaufsverbot mit einer Verringerung der abnormalen Rendite einher, wird allerdings die Volatilität in der Regressionsanalyse berücksichtigt, wird der Koeffizient insignifikant. Die Autorin geht daher davon aus, dass das Leerverkaufsverbot keinen Einfluss auf das Preisniveau hatte. Die Volatilität der betroffenen Aktien ist durch das Verbot von Short-Positionen gesunken.


Absolut|alternative bietet institutionellen Investoren einen einzigartigen Zugang zu liquiden alternativen Anlagestrategien, darunter Themen wie Smart-Beta- und Factor-Investing, Digital Assets, Quantitative Strategien, Künstliche Intelligenz und Sektorinvestments.

Abonnenten von Absolut Research können weiterführende Informationen hier herunterladen:
Mehr zum Thema "Leerverkäufe"
zurück