20.02.2024 | Research

Short Interest zur Prognose von Aktienmarktrenditen

Arseny Gorbenko von der Monash University in Australien untersucht in einem Research Paper, ob außerhalb der USA ein Zusammenhang zwischen dem ausstehenden Short Interest und der künftigen Performance von Aktien besteht. Es werden 32 Länder weltweit in den Jahren 2006 bis 2016 betrachtet. Für jedes Land konstruiert der Autor einen Short Interest Index (SII), der die ausstehenden Leerverkäufe über alle Titel des Landes mittelt und als Maß für die Entwicklung des Markt-Pessimismus im Zeitverlauf interpretiert werden kann. Es zeigt sich, dass in 29 Ländern ein negativer Zusammenhang zwischen Short Interest und künftigen Renditen besteht, in 24 Ländern ist dieser statistisch signifikant. Im Mittel geht eine Ausweitung des SII um eine Standardabweichung mit einer 0,62 % niedrigeren Rendite des lokalen Aktienmarktes im Folgemonat einher.



Quelle: Gorbenko, 2023


Eine Reihe von Robustheitstests bestätigt die Ergebnisse, darunter Detrending oder Desaisonalisierung, alternative Messgrößen für aggregierte Leerverkäufe, zusätzliche Kontrollvariablen und Fixed Effects sowie alternative Methoden zur Kontrolle der Persistenz der aggregierten Leerverkäufe. Auch Out-of-Sample bleibt die Fähigkeit von ISS, die Marktentwicklung zu prognostizieren bestehen. Die Vorhersagekraft des Short Interest variiert im Laufe der Zeit und zwischen den Ländern erheblich. Während Rezessionen (BussCycle) können die Leerverkäufe die Marktrenditen besser vorhersagen, also wenn sich die makroökonomischen Bedingungen verschlechtern und die Margenbeschränkungen verschärfen. Regionale Unterschiede werden vom Autor vornehmlich auf unterschiedliche regulatorische Beschränkungen von Leerverkäufen zurückgeführt.

 


Quelle: Gorbenko, 2023

 

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