28.11.2023 | Research

Robustheit von Faktoren bei Unternehmensanleihen

Ein Team von der Copenhagen Business School hat in einem Research Paper Corporate-Bond-Faktoren untersucht und gezeigt, dass bisherige Forschungsarbeiten zu dem Thema Mängel bei der Reproduzierbarkeit aufweisen. Dies wird größtenteils auf Probleme mit dem zugrundeliegenden Datensample zurückgeführt. Hinzu kommen methodische Schwächen beim Umgang mit diesen Datenproblemen. Hierzu zählen die teilweise große Anzahl an Anleihen des gleichen Unternehmens, die Veränderung der sich im Umlauf befindlichen Anleihen im Zeitverlauf und die Illiquidität einiger Anleiheserien, was zu Ausreißern in den Rohdaten führt.

Mittels einfacher Datenbereinigungsmethoden versuchen die Autoren die am häufigsten verwendeten Corporate-Bond-Faktoren zu reproduzieren. Zwar ändert sich das Vorzeichen der Koeffizienten für die einzelnen Faktoren nicht, aber nur einer der analysierten Faktoren bleibt signifikant. Im nächsten Schritt wird ein neuer Ansatz zur Datenbereinigung vorgestellt, bei dem Ausreißer einzeln analysiert werden. Auch auf Basis dieses bereinigten Samples lassen sich die meisten Faktoren mit den ursprünglichen Methoden der jeweiligen Paper nicht reproduzieren.

Die Autoren stellen eine konsistente und robuste Methode zur Faktorkonstruktion vor. Diese umfasst die Wertgewichtung der Renditen, die Verwendung von Terzilportfolios, um einen möglichst großen Anteil der Daten zu verwenden, und eine doppelte Sortierung nach dem jeweiligen Signal und drei Credit-Rating-Gruppen, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Auf der Grundlage dieses bereinigten Samples und der robusten Faktorkonstruktionsmethode werden alle Faktoren aus der Literatur repliziert und die Alpha unter Berücksichtigung der Gesamtrendite des Kreditmarktes und der Gesamtrendite der Staatsanleihen berechnet. Es zeigt sich, dass nur 23 % der Faktoren, die in der Literatur als signifikant angesehen werden, signifikante Alphas aufweisen.


Quelle: Dick-Nielsen, Feldhüttter, Pedersen, Stolborg, 2023

Während Faktoren üblicherweise auf Basis einzelner Anleihen konstruiert werden, berechnen die Autoren repräsentative Anleihen auf Unternehmensebene und zeigen, welche Signale hier funktionieren. Abschließend wird eine Reihe von Aktiensignalen bei Unternehmensanleihen getestet, wobei die meisten hiervon nicht funktionieren.


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