29.07.2019 | Research

Risikoprämien erklären Performance von Corporate Bonds

Vier systematische Risikoprämien können einen Großteil der Rendite von Unternehmensanleihen erklären, zeigt ein Researchpaper von Roni Israelov von AQR. Grundlage des Papers ist die Überlegung, dass Unternehmensanleihen Ähnlichkeiten zu einer Optionskonstruktion aufweisen: Ein Corporate Bond ist ökonomisch äquivalent zu einer ausfallfreien Anleihe in Kombination mit einer Short-Put-Position auf die Assets des Unternehmens, deren Strike an dem Punkt liegt, an dem die bilanziellen Aktiva exakt dem Fremdkapital entsprechen. Zusätzlich weisen viele Corporates ein Call-Recht für den Emittenten auf. Basierend auf diesen Überlegungen regressiert der Autor verschiedene US-Corporate-Bond-Indizes auf vier Faktoren.
Die Regression zeigt, dass Unternehmensanleihen ein positives Exposure zu Staatsanleihen sowie – wegen des Ausfallrisikos – dem Wert der Assets der Unternehmen aufweisen. Negativ werden sie hingegen von der Volatilität der Unternehmenswerte und der Renditeniveaus am Anleihenmarkt beeinflusst. Je nach Index können zwischen 59 und 76 % der Performance der Corporate Bonds durch die vier Faktoren erklärt werden. Der nicht erklärte Teil ist im Mittel statistisch nicht signifikant.


Quelle: Israelov, 2019

Über die systematischen kompensierten Prämien hinaus, gibt es auch idiosynkratische Exposures, die allerdings nur Risiken ohne Prämien bieten. Vor diesem Hintergrund entwickelt der Autor eine Strategie, die direkt die systematischen Prämien vereinnahmt. Diese risikoeffizienten Credit-Strategien erzielen ähnlich hohe Renditen wie die Corporate-Bond-Indizes, weisen allerdings eine um 14 bis 48 % geringere Volatilität und niedrigere Drawdowns auf.


Quelle: Israelov, 2019


Absolut Research analysiert institutionelle Publikumsfonds mit Fokus auf Unternehmensanleihen jeden Monat in der Publikation Absolut|ranking Credit Corporate Bonds. Insgesamt umfassen die Absolut|rankings mehr als 16.000 institutionelle Publikumsfonds und ETFs, aufgeteilt in 34 Asset-Klassen und Marktsegmente und mehr als 160 Universen.

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