27.04.2021 | Research

Regulierung von Stablecoins

Die Einsatzmöglichkeiten von Stablecoins sind vielfältig, etwa als Zahlungsmittel im Bereich E-Commerce oder für Peer-to-Peer- und Mikro-Zahlungen. Doch eine Einführung birgt auch Risiken und stellt eine große Herausforderung für Regulatoren dar. Die Bank for International Settlements analysiert in einem Working Paper Potenziale, Risiken und Regulierungsansätze von globalen Stablecoins.
Stablecoins sind Kryptowährungen, die darauf abzielen einen stabilen Wert im Verhältnis zu einem bestimmten Vermögenswert beizubehalten und sind damit der Versuch, der hohen Volatilität "traditioneller" Krypto-Assets zu begegnen. Sie sind elektronisch, können Peer-to-Peer getauscht werden und die Ausgabe erfolgt über Privatakteure, nicht Zentralbanken. Aufgrund genannter Eigenschaften könnten Stablecoins eine Alternative zu staatlichen Geldsystemen bilden, mit dem Potenzial, die Effizienz der Bereitstellung von Finanzdienstleistungen zu erhöhen und die finanzielle Inklusion zu fördern. Eine Einführung in großem Umfang birgt allerdings eine Reihe an Risiken für die Finanzstabilität: Reputationsrisiken für Finanzinstitute und Aufsichtsbehörden; Risiken, die sich aus Engagements von Finanzinstituten ergeben; Risiken aus Marktkapitalisierungs- und Vermögenseffekten und Risiken, die aus dem großflächigen Einsatz von Krypto-Assets im Zahlungsverkehr entstehen.

Die Autoren haben einige Prinzipien für die Regulierung von Stablecoins erarbeitet. Grundsätzlich kann zwischen Stablecoins und globalen Stablecoins differenziert werden. Letztere finden potenziell Verwendung in mehreren Jurisdiktionen. Sie könnten sie als systemrelevante Zahlungssysteme definiert werden und bergen damit höhere Risiken für die Finanzstabilität und die geldpolitische Souveränität. Ausgangspunkt der Regulierung sollte ein angemessenes Registrierungs- oder Lizenzierungssystem sein, das entsprechende Informationen sammelt und Überwachung ermöglicht. Aufgrund der grenzüberschreitenden Verwendung, sollten zudem Vereinbarung von Informationsaustausch über Ländergrenzen hinweg getroffen werden. Des Weiteren gibt es einen Ansatz für eine „eingebettete Überwachung“. Darunter versteht man ein Rahmenwerk, das vorsieht, dass die Compliance der Akteure automatisch überwacht wird, indem der Ledger eines Distributed-Ledger-Technology-basierten Marktes mitgelesen wird. Der Ledger enthält viele Informationen, die für Aufsichtszwecke relevant sind. Gleichzeitig könnten Unternehmen entlastet werden, da sie weniger Daten sammeln, überprüfen und an die Aufsichtsbehörden melden müssten.


Quelle: Bank of International Settlements (2021)


Absolut|alternative bietet institutionellen Investoren einen einzigartigen Zugang zu liquiden alternativen Anlagestrategien, darunter Themen wie Smart-Beta- und Factor-Investing, Digital Assets, Quantitative Strategien, Künstliche Intelligenz und Sektorinvestments.

Abonnenten von Absolut Research können weiterführende Informationen hier herunterladen:
Mehr zum Thema "Stablecoins"
zurück