09.09.2014 | Research

Performancefaktoren von Real Estate vs. Listed Real Estate

Mindestens zwei Drittel der Performance von Listed Real Estate Investments sind von den gleichen Faktoren abhängig wie bei Direktinvestments in Real Estate, zeigt eine Forschungsarbeit von Tim Kroencke von der Universität Mannheim und Felix Schindler sowie Bertram Steiniger vom ZEW Mannheim.
Die Autoren untersuchen basierend auf drei Indizes die Eigenschaften direkter Immobilienanlagen, Listed Real Estate und marktbreiter Aktieninvestments für den Zeitraum 1985 bis 2011. Zunächst werden deskriptiv die Renditen und Standardabweichungen betrachtet. Übereinstimmend mit bisherigen Forschungsergebnissen ist die erwartete Rendite der Direktanlagen mit 3,57 Prozent geringer als die von allgemeinen Aktieninvestments oder Listed Real Estate (5,79 Prozent bzw. 6,11 Prozent). Bei den Volatilitäten ergibt sich ein ähnliches Bild.


Quelle: Kroencke, Schindler, Steininger (2014)

Anschließend untersuchen die Autoren die Korrelationen der drei Anlageklassen, wobei die verzögerte Entwicklung der direkten Immobilieninvestments, die die bisherige Forschung gezeigt hat, berücksichtigt wird. Auf Jahresbasis ergeben sich deutlich positive Korrelationen. So beträgt der Link zwischen Listed Real Estate und Direktinvestments 0,81, während die Korrelation von Immobilienaktien mit dem marktbreiten Investments bei 0,6 liegt. Eine Komponentenanalyse zeigt, dass 94 Prozent der Veränderungen von zwei Faktoren abhängen: einem Marktfaktor, der alle Asset gleichermaßen betrifft (z.B. Konjunkturzyklen) und einem zweiten Faktor, der das Aktienrisiko misst.


Quelle: Kroencke, Schindler, Steininger (2014)

Abschließend erstellen die Autoren ein Modell, welches die empirisch beobachteten Muster repliziert und die genauere Untersuchung der Effekte erlaubt. Es zeigt sich, dass die Modellspezifikation, bei der Spillover-Effekte zwischen dem allgemeinen Aktienmarkt und dem Listed-Real-Estate-Segment bestehen, besser geeignet ist als ein Modell, welches für beide Anlageklassen exakt dieselben Risikofaktoren unterstellt. So kann die Risikoprämie für Listed Real Estate aufgeteilt werden in 36 Prozent Aktienrisiko, 40 Prozent Real Estate Risk und 24 Prozent Konjunkturrisiko. Damit sind zwei Drittel der Risikoprämie der Immobilienaktien von den gleichen Faktoren abhängig wie bei Direktinvestments in Immobilien.

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