05.04.2021 | Märkte

Passive Bestände bei Lebensversicherungen

Das niedrige Zinsniveau und der daraus resultierende Margendruck deuten auf eine weitere Konsolidierung im europäischen Versicherungssektor hin. Daher lotet McKinsey in einem Bericht strategische Optionen für eine Wertsteigerung der passiven Bestände von Lebensversicherern aus. Diese sind zunehmend mit finanziellen und regulatorischen Zwängen und einem langsamen organischen Wachstum konfrontiert. Zudem setzen niedrige Investitionserträge, hohe Prozentanteil an garantierten Produkten (Altbestände) sowie steigende Fixkosten pro Police im Laufe der Zeit infolge von Runoffs die Assekuranzen unter Druck.

Grundsätzlich gibt es für Lebensversicherer zwei Wertschöpfungsquellen: Das Neugeschäft und die Optimierung des sowohl offenen als auch geschlossenen Bestandes. Letzterer stellt typischerweise die größte Herausforderung für die Rentabilität dar, da sie etwa ein Drittel aller gezahlten Prämien ausmacht, aber per Definition nicht über bestehende Policen erweitert werden kann und hohe Kosten bezüglich IT und Verwaltung verursacht.


Quelle: McKinsey (2021)

Lebensversicherer haben mehrere Optionen, um auf diese Herausforderungen zu reagieren: Reduzierung der Betriebs- und IT-Kosten durch Prozessverschlankung, Optimierung der strategischen Vermögensallokation (SAA), Begrenzung des Bilanzrisikos, Verbesserung der Portfolio-Rentabilität, Cross-Selling oder Upselling von Produkten mit höherer Marge. Wesentliche Effizienzgewinne können durch eine effektivere Steuerung der passiven Bestände erreicht werden. Der Return on Equity eines durchschnittlichen europäischen Altbestand-Portfolios kann 3 bis 5 Prozentpunkte gesteigert werden.


Quelle:  McKinsey (2021)

Für die Verwaltung des passiven Bestands sollten spezialisierte Konsolidierer in Betracht gezogen werden, die entweder Teil einer größerer Finanzholdings, eine Private-Equity-Gesellschaften (PE) oder unabhängigen Versicherungsgesellschaften sein können.
 

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