02.02.2021 | Research

Nutzung von CDS durch UCITS-Fonds

In einem ESMA Working Paper haben Claudia Guagliano, Julien Mazzacurati und Alessandro Spolaore die Motive der Nutzung von CDS durch UCITS-Fonds untersucht. Zunächst analysieren die Autoren, welche Fondscharakteristika die Wahrscheinlichkeit beeinflussen, CDS zu nutzen. Relevante Faktoren sind insbesondere die Fondstypen: Sowohl Fixed-Income-Produkte als auch alternative Fonds weisen eine zehnmal so hohe Wahrscheinlichkeit auf, CDS zu verwenden. Auch das Fondsvolumen hat einen positiven Einfluss. Gleiches gilt für Fonds von großen Anbietern. Das Sample umfasst 18.849 UCITS-Fonds, von denen 1.557 CDS genutzt haben.
 

Quelle: Guagliano, Mazzacurati, Spolaore, 2021

Weiterhin werden die Netto Short Exposures untersucht. Auch hier ist der Fondstyp ein entscheidendes Kriterium: Fixed-Income-Fonds wiesen eine 37 % höhere Wahrscheinlichkeit auf, eine Netto-Verkaufsposition in CDS zu halten. Analog ist die Wahrscheinlichkeit bei Fonds, die von einem großen Anbieter verwaltet werden, um 60 % erhöht. Die konkrete Strategie hatte mit Ausnahme von High-Yield-Fonds, offenbar keinen signifikanten Effekt. Weiterhin werden die Einflussfaktoren in Abhängigkeit der Höhe der Netto-Exposures analysiert. Hier ist die Fondsgröße sowohl bei Kauf- als auch Verkaufspositionen der konsistenteste Einfluss.

Abschließend gehen die Autoren auf die Rolle der CDS im Portfolio ein, wobei der Fokus auf Single-Name-CDS liegt und untersuchen, ob sie zur Absicherung bestehender Risiken oder zur Spekulation genutzt werden. Es zeigt sich, dass die Fonds bei CDS auf Staatsanleihen in der Hälfte der Fälle die Bonds tatsächlich im Portfolio halten, bei Corporates sind es 30 %. Bei Betrachtung der CDS-Käuferseite fällt auf, dass nur rund 5 % der CDS-Positionen mit dem Bond Exposure übereinstimmen. Dabei sind Hedging-Positionen mit CDS wesentlich größer als spekulative Positionen, insbesondere bei der Absicherung spekulativerer Emittenten. Aus den Ergebnissen wird geschlossen, dass CDS nur in begrenztem Maße zum Risikomanagement eingesetzt werden.


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