14.12.2021 | Märkte

Herausforderungen durch globale Makrotrends

Franklin Templeton befasst sich in zwei Reports mit den Auswirkungen von langfristigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Makrotrends. Einer der Trends ist die enorme Staatsverschuldung vieler Länder, die sich infolge der Corona-Krise noch verstärkt hat. Viele Regierungen haben enorme Stimulationsmaßnahmen für die Eindämmung der unmittelbaren Folgen und wirtschaftlichen Schäden in Kraft gesetzt. Seit März 2020 wurden in diesem Kontext die Ratings vieler Staaten herabgestuft mit der Konsequenz, dass diese Länder nun über einen sehr begrenzten Spielraum bei der Emission von Schuldtiteln verfügen. Die unmittelbaren Auswirkungen sind höhere Refinanzierungskosten, die für die meisten Regierungen wirtschaftlich und politisch untragbar sind.

Sovereign credit—S&P local currency rating


As of March 2021
Quelle: Franklin Templeton (2021)
 
Industrieländer weisen generell eine höhere Verschuldung auf, während die Schuldenquoten von Schwellenländern niedriger ausfallen. Entwicklungsländer haben meist einen relativ begrenzten Handlungsspielraum und sind daher weniger verschuldet. Die hohe Schuldenlast ist vor allem für die Industrieländer mit sinkenden Wachstumsraten, schrumpfender Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter und steigenden Rentenverpflichtungen eine große Herausforderung, da sie mit großen Pensionsdefiziten konfrontiert sind.

The aggregate pension deficit/surplus for the principal stock market index constituents in selected countries


As of 30 April 2021
Quelle: Franklin Templeton (2021)
 
Obwohl sich Investoren der potenziellen Folgen der globalen Schuldenlast bewusst sind, werden diese meist nicht eingepreist, da die Zinssätze in absehbarer Zeit niedrig bleiben werden und damit eine Rückzahlung der Schulden nicht zu erwarten ist. Die weiteren beschriebenen Trends sind der demografische Wandel, technologische Innovationen, Änderungen des Steuersystems, die Geopolitik und der Klimawandel. Die Vielzahl der Herausforderungen führt nach Meinung der Autoren dazu, dass die klassische Unterscheidung zwischen Developed und Emerging Markets immer schwieriger wird. Stattdessen kommt es immer mehr darauf an, wie die Unternehmen oder ggf. auch die Staaten mit den Herausforderungen umgehen. 

Auf Basis der skizzierten Trends hat Franklin Templeton in einem zweiten Report eine Methode entwickelt, die ausgehend von der aktuellen strukturellen Lage ermöglicht, zu bewerten, inwieweit ein Land auf die künftigen Herausforderungen vorbereitet ist.

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