Makro-Trends in afrikanischen Volkswirtschaften

Die African Development Bank untersucht in einem Bericht die makroökonomischen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf afrikanische Länder und gibt einen Ausblick für den Kontinent als ganzes. Die wirtschaftlichen Aussichten Afrikas sind demnach eher schwach. Je nach Dauer der Corona-Pandemie wird erwartet, dass das reale BIP im Jahr 2020 um -1,7% bis -3,4% sinken könnte. Das ist ein Abfall von 5,6 bzw. 7,3 Prozentpunkten gegenüber der Vor-Covid-Prognose im Januar 2020. Demnach könnten die Verluste kumulativ zwischen 173,1-236,7 Bill. USD im Zeitraum 2020-2021 betragen. So sind Stock- und Commodity-Indizes, insbesondere für zwei zentrale Exportgüter Energie und Metalle, seit Jahresbeginn um mehr als 50 Prozent gesunken. Volkswirtschaften mit schwachen Gesundheitssystemen, hoher Abhängigkeit vom Tourismus und internationalem Handel sowie Länder mit hoher Schuldenlast sind am stärksten betroffen.

Quelle: African Development Bank

Der Ausbruch von Covid-19 erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Staatschuldenkrise. Eine expansive Fiskalpolitik bedingt durch höhere Ausgaben für die Gesundheitssysteme und andere soziale Belange wie Arbeitslosengeld vertiefen die Haushaltsdefizite, voraussichtlich 8% des BIP im Baseline Szenario und sogar 9% im Worst-Case-Szenario. Viele Länder waren schon vor der Krise stark verschuldet mit einem hohen Debt-to-GDP-Verhältnis, das nun noch bis zu 10 Prozentpunkte zunehmen könnten.

Quelle: African Development Bank

Die Pandemie hat einen Anstieg der Inflation, mancherorts von mehr als 5 %, im ersten Viertel dieses Jahres bewirkt. Hauptsächlich lässt sich dieser auf Störungen in der Versorgung mit Importgütern, wie Nahrungsmittel und Energie, zurückführen. Jedoch hat der drastische Rückgang der Gesamtnachfrage infolge von Lock-Down-Maßnahmen, vor allem in nicht ressourcenintensiven Volkswirtschaften, den Inflationsdruck gemindert.

Die konkreten gesellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen lassen sich noch nicht einschätzen und sind abhängig von der Entwicklung der Pandemie sowie den politischen Antworten und Maßnahmen.

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