10.02.2020 | Research

Komponenten von Risk Parity

Die Kovarianzmatrix ist der relevante Input-Parameter bei der Konstruktion von Risk-Parity-Portfolios. Nabil Alkafri und Sebastian Seidens von der Otto Beisheim School of Management zerlegen die Matrix in ihre beiden Komponenten Volatilität und Korrelation, entwickeln daraus ein Volatilitäts-Timing- (VOLA) und ein Korrelations-Timing-Portfolio (CORR) und vergleichen die Eigenschaften dieser Portfolios miteinander. Zusätzlich werden ein gleichgewichtetes Portfolio sowie ein Min-Var-Ansatz berücksichtigt. Grundsätzlich zeigt sich eine relativ hohe Korrelation zwischen allen untersuchten Ansätzen. Auffällig ist, dass trotz der sehr unterschiedlichen Ansätze Risk Parity und VOLA einerseits sowie Equal Weighted und CORR andererseits sehr ähnliche Eigenschaften hinsichtlich Rendite und Risiko aufweisen. Auch ist das Rendite-Risiko-Profil von Risk Parity statistisch nicht signifikant vom Min-Var-Portfolio zu unterscheiden – allerdings bei deutlich geringerer Konzentration. Die Variation der Risk-Parity-Renditen kann nahezu vollständig von den beiden Komponentenportfolios VOLA und CORR erklärt werden.


Quelle: Alkafri, Seidens, 2019

Diese Ergebnisse können genutzt werden, um die Performance von Risk Parity zu verbessern, ohne dabei die generellen Eigenschaften des Ansatzes zu verändern: In Rezessionen neigen Korrelationen dazu, anzusteigen, so dass korrelationsbasierte Diversifizierung weniger vorteilhaft ist. Umgekehrt sinken Volatilitäten in positiven Marktphasen, wodurch die Korrelationen hohe Relevanz für die Diversifikation des Portfoliorisiko haben. Daraus entwickeln die Autoren ein Timing-Modell für die beiden Komponenten von Risk Parity und zeigen, dass dies eine deutliche Verbesserung gegenüber einem klassischen Risk-Parity-Ansatz sowie den beiden Einzelkomponenten darstellt.


Quelle: Alkafri, Seidens, 2019


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