28.04.2022 | Studie

Klimawandel verändert institutionelle Asset-Allokation

Über zwei Drittel der Anleger halten einen Strategiewechsel und das Überdenken ihres Ansatzes zur Portfoliokonstruktion vor dem Hintergrund eines veränderten Kapitalmarktumfeldes für notwendig. Das zeigen die Ergebnisse einer Investorenstudie von Nuveen, in der die Themen Markt, Klima und Soziales abgedeckt werden. 54 % der Befragten halten Extremereignisse, die Einfluss auf die Investmentstrategie haben können, heutzutage für wahrscheinlicher als noch vor zwei Jahren. In der APAC-Region teilen 74 % der öffentlichen Pensions- und Versicherungsunternehmen diese Ansicht.
Fast zwei Drittel der Anleger weltweit wollen in den nächsten 12 Monaten ihr Inflationsrisiko vermindern, während 12 % dies nicht planen. Bei anderen Risikoarten gingen die Pläne für weiter auseinander: 43 % der Investoren werden ihr Liquiditätsrisiko ausweiten, während 34 % dieses verringern wollen. 34 bzw. 36 % der befragten Investoren erwarten, ihr Exposure zu Bonitäts- und Marktrisiken zu erhöhen, die gleiche Anzahl wird ihr Exposure vermindern.
Immobilien und Private Equity bleiben die beiden von institutionellen Anlegern am meisten genutzten alternativen Anlageklassen, doch auch in Private Credit wird vermehrt investiert. 72 % der Institutionen halten derzeit Private Credit im Vergleich zu 62 % im letzten Jahr; dieser Anstieg um 10 Prozentpunkte ist der größte im Jahresvergleich bei Alternatives.

Asset Allocation

Quelle: Nuveen (2021)
 
Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer (71 %) sieht Klimarisiken als Investitionsrisiken an. 79 % der Befragten sind der Auffassung, dass der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft unausweichlich ist und 86 % glaubt, dass die Transformation neue Chancen bietet.
Ein Großteil der Asset Owner (87 %) berücksichtigt ESG-Faktoren bei ihren Anlageentscheidungen oder plant dies für das nächsten Jahr. Die USA hinken bei der ESG-Integration im Vergleich hinterher. Dennoch geben fast drei von vier U.S.-Investoren an, dass sie derzeit ESG-Faktoren in ihre Investitionsprozesse integrieren oder planen, es in den nächsten zwei Jahren zu tun.
Mehr als die Hälfte (52 %) der Umfrageteilnehmer ist der Meinung, dass Anleger durch ihre Investitionsentscheidungen soziale Ungleichheit beeinflussen können. Fast die Hälfte (49 %) der Asset Owner investiert derzeit in soziale Opportunitäten oder plant, es in den nächsten zwei Jahren zu tun. Diese Institutionen nutzen eine breite Palette von Möglichkeiten, darunter kommunale Infrastrukturprojekte, Fintech-Innovationen für finanzielle Inklusion, auf Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion ausgerichtete Projekte oder erschwinglichen Wohnraum.


Quelle: Nuveen (2021)

Befragt wurden 800 institutionelle Investoren und Consultants.

 

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