19.09.2019 | Studie

Klimastrategie: Guide für institutionelle Investoren

Die Klimaberichterstattung rückt bei institutionellen Investoren zunehmend in den Fokus. Die Gründe sind einerseits die klimabedingten Risiken, die einen negativen Effekt auf das Portfolio haben können. Andererseits nehmen auch die regulatorischen Anforderungen hinsichtlich Nachhaltigkeit zu. Die Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) hat im Juni 2017 Empfehlungen zur Berichterstattung bezüglich klimabezogener finanzieller Risiken veröffentlicht. MSCI hat einen Guide für institutionelle Investoren, die sich an den TCFD-Empfehlungen orientieren wollen, herausgegeben.

Die TCFD-Empfehlungen sind untergliedert in vier Bereiche: Steuerungsstrukturen und -prozesse, Strategie, Risikomanagement sowie Metriken und Ziele. Für jeden Bereich werden in dem Guide die Erwartungen erläutert, Praxisbeispiele und mögliche Tools vorgestellt.

Zum Beispiel wird hinsichtlich der Strategie empfohlen, im ersten Schritt das Kernziel der Klimastrategie zu definieren. Anschließend kann festgelegt werden, wie das Übergangsrisiko in Richtung nachhaltiger Entwicklung minimiert werden kann (z.B. Deinvestitionen), wie disruptive Innovationen und Technologien ausgenutzt werden können und welche Stewardship-Strategie verfolgt wird. Im zweiten Schritt erfolgt die Identifizierung der Klimarisiken und Klimachancen. Beispielsweise zeigt der Anteil der Assets im Portfolio, die von einer sinkenden Nachfrage nach Produkten mit hohen CO2-Emissionen betroffen sind, klimabezogene Marktrisiken an.


Quelle: MSCI (Bildausschnitt)

Anschließend kann im dritten Schritt die Anlagestrategie mithilfe von Szenarioanalysen und Stresstests analysiert werden. Hierdurch lässt sich die Widerstandsfähigkeit des Portfolios untersuchen. Allerdings müssen zahlreiche technische Herausforderungen berücksichtigt werden.
Abschließend steht die Asset-Allokation im Fokus. Hier wird festgelegt, wie sich Klimarisiken und -chancen konkret widerspiegeln sollen. Auf Ebene der Anlagepolitik wird das Ziel zur Reduktion des CO2-Risikos im gesamten Portfolio festlegt. Erreicht werden kann das z.B. mithilfe entsprechender Indizes oder dem CO2-Fußabdruck. Auf strategischer Ebene wird das CO2-Risiko in Bezug auf die regionale und branchenspezifische Allokation betrachtet. Hierfür können entsprechende Benchmarks angewandt werden.  

Die Risiken des Klimawandels beschränken sich nicht mehr auf einen langfristige Anlagehorizont, sondern sind bereits heute u.a. durch Wasserknappheit und Hurrikan-Schäden bemerkbar.


Quelle: MSCI


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