01.06.2021 | Research

Implementierung von DLT in Handelsprozesse

Die Fintech Task Force (Fintech-TF) der Europäischen Zentralbank untersucht in einem Bericht die potenziellen Auswirkungen einer Implementierung von Distributed-Ledger-Technologien (DLT) in die Abwicklungsprozesse des Wertpapierhandels. Institutionelle Akteure, wie z. B. Regierungen und Zentralbanken, aber auch Privatakteure, entwickeln DLT-basierte Anwendungen, die potenziell in Handelsprozessen wie Clearing, Abwicklung, Verwahrung, Asset Servicing oder Reporting eingesetzt werden können.

In dem Bericht wird ein Fokus auf die Marktfragmentierung und die Interoperabilität gelegt, also DLT-basierte Lösungen in bestehende Systeme zu integrieren. Ein Mangel an einheitlichen Standards hat zur isolierten Entwicklung vieler unterschiedlicher DLT-Netzwerke für spezifische Anwendungsfälle geführt. Sie unterscheiden sich bei (i) Datensätzen (On-Chain oder Off-Chain), (ii) Datenstrukturen und Transaktionsprotokollen, (iii) Konsensalgorithmen und Datenverteilung sowie (iv) Distributed Applications (d. h. Smart Contracts).

Diese Marktfragmentierung ist problematisch, da die breitflächige Akzeptanz von DLT-basierten Anwendungen von dem Grad der Interoperabilität abhängt. Je größer die Marktfragmentierung, desto schwieriger wird die Herstellung und Gewährleistung von Interoperabilität und damit die Implementierung.  

Die Autoren stellen zwei Modelle für die Herstellung der Interoperabilität vor. Das eine bezieht sich auf den Grad der Interaktion von DLT-Netzwerken mit konventionellen Systemen, das andere auf die Interaktion zwischen verschiedenen DLT-Netzwerken.



Quelle: Europäische Zentralbank (2021)

Modell 2: Wertpapiere, die traditionell emittiert und auf einem verteilten Ledger verfügbar gemacht werden, indem sie entweder a) migriert, b) verlinkt oder c) über DLT tokenisiert werden.

Quelle: Europäische Zentralbank (2021)

Die Autoren argumentieren, dass ein erster Schritt zur Minderung der Risiken der Fragmentierung und Interoperabilität darin besteht, eine gemeinsame technologieneutrale Taxonomie zu formulieren, die Klarheit in Bezug auf den regulatorischen Rahmen schafft.

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