21.11.2016 | Märkte

ESMA: Hoher Risikolevel an europäischen Finanzmärkten

Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat in einer im August 2016 erschienenen Marktanalyse die Trends, Risiken und Schwachstellen an den europäischen Finanzmärkten untersucht. Gegenstand des Berichts ist das erste Halbjahr 2016. Das gesamte Risikolevel an den europäischen Märkten wird im Vergleich zur vorherigen Analyse als unverändert hoch eingestuft. Verwerfungen an den chinesischen Aktienmärkten, volatile Rohstoffmärkte und Unsicherheit über den EZB-Kurs beeinflussten hauptsächlich das Marktgeschehen im ersten Halbjahr 2016.


Quelle: ESMA

Durch den Ausgang des EU-Referendums in Großbritannien hat sich der Ausblick für das Gesamtrisiko an den Märkten verschlechtert. Es werden ein Anstieg des Markt- und Liquiditätsrisikos und stärkere Contagion-Effekte, also weiter reichende Ansteckungsmechanismen bei Finanzmarktkrisen, prognostiziert. Die Analyse der europäischen Fondsindustrie zeigt bei allen Anlagesegmenten außer Real Estate eine deutliche Verschlechterung der Performance in den ersten Monaten des Jahres. Demensprechend volatil waren die Nettozuflüsse. 


Quelle: ESMA

Die Analyse besteht außerdem aus fünf Artikeln zu potenziellen Schwachstellen an europäischen Finanzmärkten, u.a. zur Liquidität am europäischen Markt für Unternehmensanleihen und zur Beurteilung des systematischen Risikos im Zusammenhang mit dem Einsatz von Derivaten in der Fondsindustrie. Die Autoren stellen fest, dass die Liquidität an den Anleihemärkten im Zeitraum von März 2014 bis März 2016 bei einer Verschlechterung der allgemeinen Marktbedingungen abnimmt. Das Wachstum der europäischen Fondsindustrie und die Größe des weltweiten Derivatemarktes könnten den Autoren zufolge in Zukunft stärkere regulatorische Kontrollen erfordern, um die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten.

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