18.01.2016 | Research

Hedgefondsinvestoren honorieren Nutzung exotischer Risikoprämien

In einem Forschungspapier untersuchen Vikas Agarwal und Honglin Ren von der Georgia State University sowie Clifton Green von der Emory University Hedgefondszuflüsse in Abhängigkeit der jeweiligen Performancequellen der Fonds. Dabei unterscheiden die Autoren des Papers zwischen drei Renditequellen: echtes Alpha, konventionelle Risikoprämien, etwa Size oder Kurs-Buchwert, und alternative Risikoprämien (Exotic Beta), darunter Momentum, optionsähnliche Investments, Makro-Unsicherheit und Liquidität.

Es zeigt sich, dass die Anleger die unterschiedlichen Risikoprämien durchaus berücksichtigen und klar unterscheiden zwischen hedgefondsspezifischen einerseits und klassischen Prämien andererseits, welche sich günstiger über normale Publikumsfonds vereinnahmen lassen. Ein Anstieg der Hedgefondsperformance um 1 %, der auf die Nutzung exotischer Risikoprämien zurückzuführen ist, führt zu einem Anstieg der Zuflüsse um 9 %, während es bei klassischen Prämien entsprechend nur 5 % sind.


Quelle: Agarwal, Green, Ren (2015)

Anschließend wird das Sample, welches den Zeitraum 1996 bis 2012 umfasst, in zwei Subsamples aufgeteilt, um zu prüfen, ob diese Differenzierung zwischen klassischen und exotischen Risikoprämien sich im Zeitablauf verändert hat. Während bis 2004 die Anleger Performance noch weitgehend unabhängig davon, ob sie durch traditionelle oder exotische Prämien verursacht war, mit Zuflüssen honoriert haben, ist ab 2005 ein deutlich stärkerer Fokus auf die exotic Betas zu beobachten. Daraus lässt sich schließen, dass den Investoren in zunehmendem Maße bewusst wird, welche Risikoprämien die mit Hedgefonds verbundenen Kosten rechtfertigen.

Implizit gehen die Anleger davon aus, dass entweder die exotischen Betas selbst persistent sind oder aber die Fondsmanager in der Lage sind, die Faktorexposures an die Marktentwicklung anzupassen. Die Daten zeigen, dass nur das Alpha der Manager signifikant persistent ist, die Performance-Bestandteile, welche sich durch die exotischen Faktorprämien erklären, sind es in Abhängigkeit des verwendeten Modells hingegen tendenziell nicht. Schlussfolgerung der Autoren ist, dass aus Investorensicht exotic Betas und Alpha als äquivalent betrachtet werden, was angesichts der geringen Persistenz dieser Prämien zu suboptimalem Performance Chasing führt.

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