12.03.2024 | Märkte

Globale Kostenstrukturen für erneuerbare Energieerzeugung

In einem umfangreichen Bericht hat die International Renewable Energy Agency (IRENA) im Auftrag der G20 die historischen Kosten und künftig notwendigen Investitionsvolumina für den Ausbau erneuerbarer Energieinfrastruktur untersucht. Die Herstellungskosten für Wind- und Solarenergie sind im letzten Jahrzehnt erheblich gesunken, weil gezielte öffentliche Förderung die notwendigen Skaleneffekte beschleunigt und begünstigt hat. Dennoch werden die Projektkosten weiterhin vor allem durch die Finanzierungskosten, die allgemeinen Marktbedingungen und Länderrisikoprämien beeinflusst, die wiederum die Kosten der schließlich erzeugten Energie bestimmen. Analysen der Autoren zeigen, dass die durchschnittlichen Kapitalkosten (CoC) für Projektfinanzierungen in den G20 bei 1,1 bis 12 % lagen (2020/2021). Deutscher Onshore-Wind ist in den G20 am günstigsten. Der Ausbau von Solar- und Windenergie ist in Mexiko, Ägypten und Tunesien am teuersten.



Quelle: IRENA
 

Projektfinanzierungsdaten sind fast immer proprietärer Natur, so dass nur wenige Möglichkeiten zur Erhebung von CoC-Daten zur Verfügung stehen. Eine IRENA-Erhebung in 45 Ländern und sechs Kontinenten hat dazu beigetragen, neue CoC-Benchmarks zu ermitteln. In etwa der Hälfte der Antworten wurde darauf hingewiesen, dass das Projekt eine Art von Marktpreis-Exposure beinhaltet. In einigen Fällen beschränkte sich dies auf ein begrenztes Engagement nach langfristigen (20-25 Jahre) Festpreis-Differenzverträgen (CfDs). In anderen Fällen mussten die Projektentwickler vor dem Abschluss der Finanzierung an den Markt gehen, um Abnehmer für wesentlich kürzere Laufzeiten zu finden. Da die Vorlaufkosten die Stromkosten dominieren, müssen Projekte zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in der Regel nachweisen, dass sie über einen längeren Zeitraum (in der Regel jedoch weniger als die wirtschaftliche Lebensdauer) ausreichende Einnahmen erzielen, um eine Finanzierung zu angemessenen Bedingungen zu erhalten. Die Art und Weise, wie diese Einnahmen gesichert werden, ist unterschiedlich, aber es handelt sich in erster Linie um Stromabnahmevereinbarungen (PPA), die mit Regierungen (oder staatlich unterstützten Finanzvehikeln, die eine De-facto-Staatsgarantie bieten),  Versorgungsunternehmen oder anderen Unternehmen abgeschlossen werden können sowie um Einspeisetarife (FiTs) und Differenzverträge (CfDs). Hierbei können Blended-Finance-Konstruktionen die Planungssicherheit erhöhen und international die Raten der Projektrealisierung erhöhen.
 


Quelle: IRENA


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