Faktor-Investing bei institutionellen Anlegern

Faktorstrategien werden sowohl im Aktien- als auch im Anleihenbereich beliebter: 59 % der Investoren mit entsprechenden Engagements planen, ihre Allokation zu erhöhen, zeigt eine Studie von Invesco. Bei institutionellen Investoren beträgt der Anteil von Faktoransätzen im Portfolio 18 %, ein Anstieg von 2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Knapp ein Drittel der Anleger verzeichnete hier 2019 allerdings eine Underperformance gegenüber aktiven und marktgewichteten Anlagen. Wichtigste Gründe für den Einsatz von Faktorstrategien durch institutionelle Anleger sind Risikoreduzierung und Renditesteigerung sowie Kostensenkungen. Befragt wurden 241 institutionelle und Wholesale-Investoren weltweit.

Quelle: Invesco

80 % der Institutionellen bevorzugen aktive gegenüber passiven Ansätzen. Bei passiven Implementierungen sind Standard-Indizes beliebter als maßgeschneiderte Lösungen, da u.a. das Monitoring einfacher und die Komplexität geringer ist. Im Aktiensegment haben Momentum und Quality gegenüber dem Vorjahr an Beliebtheit gewonnen, wohingegen Value-Positionen abgebaut. Auch Multi-Faktor-Strategien werden vermehrt genutzt. 70 % glauben, dass Faktor-Investing auf Fixed Income erweitert werden kann, vor allem hinsichtlich Carry und Liquidity. Generelle Schwierigkeiten bei der Nutzung von Faktoransätzen sind die Bewertung, ob Faktoren im Portfolio berücksichtigt oder entfernt werden sollten, ihre Rendite/Risiko-Eigenschaften und die Überwachung der Faktor-Exposures.

Quelle: Invesco

Auch ESG-Aspekte werden für die Investoren immer wichtiger. 84 % implementieren bereits Nachhaltigkeitskriterien. Nur eine Minderheit von 9 % geht davon aus, dass ESG sich nachteilig auf die Faktor-Performance auswirkt. Obwohl ESG mehrheitlich für einen Faktor gehalten wird, glauben nur 28 %, dass es sich um einen eigenständigen Faktor handelt. Die anderen Anleger sehen ESG eher als eine Kombination verschiedener Style-Faktoren bzw. eine Variation des Quality-Faktors.
 

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