30.05.2012 | Research

Europäische Unternehmensanleihen vor und nach der Finanzkrise

In einer Abhandlung von Oktober 2011 untersuchen Wolfgang Aussenegg, Lukas Goetz und Ranko Jelic wie sich die Performance von auf Euro lautenden Unternehmensanleihen vor und nach der Finanzkrise von 2007 verändert hat. Dazu analysieren die Autoren die Performance von 23 iBoxx Indizes im Zeitraum von September 2003 bis Februar 2011 über den 1-Monats-Euribor. Die getrennte Betrachtung nach Rating-Klassen und Laufzeiten erlaubt eine differenzierte Untersuchung der einzelnen Risikofaktoren. Neu ist der Ansatz, die Zins- und Ausfallquotenspreads aller Fälligkeiten einzubeziehen anstatt nur ausgewählte Laufzeiten in der Analyse zu berücksichtigen.


Quelle: Aussenegg, Goetz, Jelic (2011)

Auf den Erkenntnissen aufbauend, stellen die Autoren ein eigenes orthogonales Pricing-Modell vor, dass zusätzlich Form und Verlauf der Zins- und Ausfallquotenspreads der Unternehmensanleihen berücksichtigt. Ihr Modell liefert einen signifikant höheren Erklärungsgehalt als das Fama-French-Zweifaktorenmodell. Insbesondere die separate Betrachtung der kurzen Laufzeiten von ein bis drei Jahren verbessert das Testergebnis. Herkömmliche Modelle unterschätzen daher die Performance dieses Marktsegments. Darüber hinaus steigt den Ergebnissen zufolge nach der Finanzkrise (Sub-Period 2, ab Juni 2007) der Einfluss des Ausfallrisikos. Dabei wird dem Niveau des Ausfallrisikos eine wesentliche höhere Bedeutung beigemessen als seinem Verlauf entlang der Laufzeiten.

Diese Arbeit wurde im Rahmen des European Financial Management (EFM) Symposium in Hamburg diskutiert. Informationen zum Symposium sowie die Paper-Sammlung finden Sie hier.

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