27.05.2020 | Studie

EU Green Deal aus Investorensicht

Die Principles for Responsible Investment (PRI) haben im April in einer Mitgliederbefragung die wichtigsten Barrieren und Erwartungen institutioneller Anleger hinsichtlich des EU Green Deals ermittelt. Die Empfehlungen gliedern sich in fünf Bereiche: Klima und Realwirtschaft, Reporting und Transparenz, öffentliche und private Finanzierungen, Stewardship und EU Taxonomie.
 
So werden im Segment Klima und Realwirtschaft u.a. mangende Details zur konkreten Umsetzung des Green Deals als Hindernis gesehen. Das EU Emissions Trading System (EU ETS) sollte reformiert werden, bevor es auf weitere Sektoren ausgeweitet wird. Dies könnte folgende Maßnahmen umfassen: Anpassung der Obergrenze an ein überarbeitetes Ziel für 2030, Erhöhung der Aufnahmerate des Reservemechanismus zur Absorption vergangener und zukünftiger Überschüsse an Kohlenstoffgenehmigungen sowie die Einführung einer CO2-Preisuntergrenze unter den führenden Mitgliedstaaten.


Quelle: PRI

In Hinblick auf Reporting und Transparenz erwarten Investoren von der EU die Schaffung eines kohärenten Rahmens, der Pflichten von Investoren und Unternehmen angleicht. Dazu sollten EU-weit verpflichtende ESG KPIs definiert werden, die durch Dritt-Anbieter geprüft werden könnten. Die EU sollte zudem Klarheit darüber herstellen, wie die TCFD-Empfehlungen mit den bestehenden Berichtspflichten bzgl. Klimarisiken in Einklang zu bringen sind.

Im Bereich der Finanzierung wünschen sich viele Investoren einen stärkeren Regulierungsrahmen, der ein "Crowding In" von privatem Kapital in öffentlich finanzierte Projekte erleichtert. Dies könnte bspw. durch staatliche Garantien, technische Unterstützung auf Projektebene oder verbesserte Kooperation zwischen der Europäischen Investment Bank (EIB) und anderen Institutionen umgesetzt werden.


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