16.06.2020 | Research

Einfluss der EZB-Käufe auf Corporate Bonds

Nachdem die Europäische Zentralbank im März 2016 angekündigt hatte, im Rahmen des Corporate Sector Purchase Programs (CSPP) erstmals auch Unternehmensanleihen kaufen zu wollen, hat sich das Emissionsverhalten in der Eurozone verändert, zeigt ein ECB Working Paper von Roberto De Santis und Andrea Zaghini. Die Autoren haben dazu mehr als 12.000 Anleihen untersucht, die zwischen 2013 und 2018 emittiert wurden. Das Kontroll-Sample umfasst Investment-Grade-Titel von Nicht-Banken. Mit Einführung des CSPP hat demnach die Wahrscheinlichkeit für zugelassene Unternehmen, Anleihen in Euro und nicht in anderen Währungen zu emittieren, um 14 % zugenommen. Den Autoren zufolge deutet die Währungszusammensetzung der Platzierungen darauf hin, dass die erhöhte Emission von Anleihen auf den CSPP und nicht auf andere geldpolitische Maßnahmen zurückzuführen ist.


Quelle: De Santis, Zaghini

Etwa ab Anfang 2017, also rund sechs Monate nach Beginn der Käufe, lässt sich ein statistisch signifikanter Effekt im Primärmarkt nachweisen. Diese Beobachtung stimmt, laut Autoren, gut mit der Tatsache überein, dass die Emission neuer Anleihen einige Zeit in Anspruch nimmt, insbesondere wenn ein Unternehmen sich nicht regelmäßig am Rentenmarkt finanziert. Unternehmen haben demzufolge den größereren Finanzierungsspielraum durch das CSPP genutzt. Bezüglich der Kreditqualität der Anleihen geben die Autoren keine Schlussfolgerungen. Untersucht wurden jedoch ausschließlich Investment-Grade-Anleihen.


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