19.07.2021 | Research

Diversifikation über Makro-Faktoren

Livia Amato von der HEC Paris und Dr. Harald Lohre von Invesco untersuchen in einem Researchpaper die Bedeutung makroökonomischer Faktoren in Multi-Asset-Allokationen. Die Autoren unterscheiden fünf Makro-Risikofaktoren, u.a. die Überschussrendite globaler Aktien und den Ölpreis, die durch ihren Einfluss auf Cashflows oder Diskontsätze Auswirkungen auf Asset-Renditen haben. Daneben werden vier Makro-Zustandsvariablen betrachtet, die für die Absicherung von Bedeutung sind und vermutlich eine Risikoprämie erzielen: Output, Inflation, Zinsrisiko und Risikoaversion/Volatilität. Im Mittel können die Risikofaktoren 50 % der Variation der Renditen einer Reihe verschiedener Asset-Klassen erklären. Bei den vier Zustandsvariablen ist das Bestimmtheitsmaß dagegen deutlich geringer. Aus den Ergebnissen wird geschlossen, dass die ökonomischen Risikofaktoren die wesentlichen Risikoquellen widerspiegeln, die die Variation der Renditen erklären, die Zustandsvariablen dagegen primär langfristige Treiber gleichgerichteter Bewegungen und Prämien sind.


Quelle: Amato, Lohre, 2020

Generell zeigen die Ergebnisse, dass die Korrelation zwischen Makro-Faktoren geringer ist als zwischen Asset-Klassen, so dass eine ausgewogene Allokation von Makro-Risiken Diversifikationsvorteile mit sich bringen dürfte. Eine Regime-abhängige Analyse macht allerdings deutlich, dass sich die Makro-Risikofaktoren in turbulenten Phasen wesentlich stärker gleichgerichtet bewegen – was sich dann in steigenden Korrelationen der Asset-Klassen niederschlägt. Die vier Zustandsvariablen dagegen repräsentieren unabhängige Renditequellen, so dass eine diversifizierte Allokation über diese vier Prämien das Risiko-Rendite-Profil über verschiedene ökonomische Regime hinweg verbessert.


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