30.01.2024 | Märkte

Derivate für nachhaltiges Investieren

Der Branchenverband Swiss Sustainable Finance hat in einer Analyse die Bedeutung von Derivaten für nachhaltige Investitionen untersucht und dabei drei zentrale Bereiche identifiziert: Market Impact, Ownership Rights und Transparency. Beim Einsatz von Index-Futures sollte demnach sichergestellt werden, dass ein angemessener Anteil des Portfolios mit den definierten Nachhaltigkeitszielen übereinstimmt (z.B. eine Klimaausrichtung des Portfoliovermögens). Zu diesem Zweck sollte ein Schwellenwert für den maximalen Anteil des in Indexderivate investierten Portfolios festlegt werden, der nicht vollständig mit den Nachhaltigkeitszielen übereinstimmt. Um sicherzustellen, dass höhere kurzfristige Engagements in Indizes, z.B. aufgrund hoher kurzfristiger Liquidität, die vorübergehend angelegt werden muss, nicht zu einem Verstoß führen, sollte das Engagement als zeitlich gewichteter Durchschnitt berechnet werden.



Quelle: SSF


Aus praktischer Sicht ist es schwierig, ein Portfolio vollständig an den definierten Nachhaltigkeitskriterien auszurichten, wenn Indexderivate eingesetzt werden (z.B. Nulltoleranz mit Ausschlüssen). Eine Möglichkeit, die gewünschten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ist der Einsatz spezifischer Instrumente, die auf ESG-Indizes basieren. Bei solchen Indizes kann ein breiter Marktindex auf der Grundlage von ESG-Ratings oder Ausschlusskriterien gescreent werden, und der ESG-Index wird so konstruiert, dass er definierte Nachhaltigkeitsziele erfüllt. Im Einklang mit traditionellen Indizes bieten sie eine effiziente Möglichkeit, ein Engagement in den Indexbestandteilen einzugehen und sich gleichzeitig auf spezifische Nachhaltigkeitsansätze zu stützen.



Quelle: SSF


Ein Netting auf Ebene des Basiswerts (z.B. Aktie eines Unternehmens und Basiswert eines Derivats) bietet maximale Transparenz über die Netto-ESG-Performance des Portfolios. Bei gleichen Long- und Short-Positionen in demselben Basiswert ist das verrechnete Risiko gleich Null. Nachteilig ist, dass der Netting-Ansatz für einige ESG-Kennzahlen schwierig sein und den Investor zu der Annahme verleiten könnte, dass das Portfolio mit den definierten Nachhaltigkeitszielen übereinstimmt, obwohl es Unternehmen enthalten kann, die nicht darauf ausgerichtet sind.


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