07.09.2017 | Research

Demographischer Wandel führt zu steigendem Zins

Charles Goodhart von der London School of Economics und Manoj Pradhan vom Analysehaus Talking Heads Macro haben in dem Forschungspapier „Demographics will reverse three multi-decade global trends“ die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Weltwirtschaft untersucht. Sinkende Geburtenraten weltweit und der geringere Anteil der arbeitenden Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung führen durch niedrigere Nachfrage nach Sparanlagen zu einer Steigerung des Realzinses. Zwar gehen die demographischen Entwicklungen mit einem sinkenden Wirtschaftswachstum einher, jedoch wird der Einfluss dieses Faktors auf den Zins als weniger relevant betrachtet. Ein weiterer Effekt ist eine ansteigende Inflationsrate: Sowohl junge als auch alte Menschen sind Netto-Konsumenten, wohingegen der Anteil der Menschen, die netto Güter produzieren zurückgeht.


Quelle: Goodhart, Pradhan, 2017

Während in der Vergangenheit der Anstieg des Pools der Arbeitskräfte zu einem Rückgang der Reallöhne und somit zu größeren Ungleichgewichten innerhalb von Ländern gesorgt hat, bedeutet der Rückgang der Erwerbsbevölkerung, dass sich dieser Trend umkehrt. Zuletzt ergeben sich politische Konsequenzen durch mögliche Konflikte zwischen Alten und Jungen, beispielsweise bei der Finanzierung der Altersbezüge. Den Ergebnissen der Arbeit liegen die Annahmen zu Grunde, dass das Sozialsystem nicht erheblich eingeschränkt wird, die Erwerbsquote der älteren Bevölkerung nicht signifikant ansteigt und hohe Verschuldung bzw. Probleme bei der Bedienung der Schulden nicht zu einem Rückgang der Konsumausgaben führen.


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