21.08.2017 | Märkte

Carry bringt keinen risikoadjustierten Mehrertrag in Anleihen-Portfolios

Zwar erzielen Carry-Portfolios im Anleihenbereich durchaus eine höhere Rendite, jedoch geht damit auch ein höheres Risiko einher, zeigt eine Marktanalyse von Robeco. Carry ist definiert als der erwartete Ertrag eines Assets, wenn sich das Marktumfeld nicht verändert. Im Falle von Anleihen ist dies der Mehrertrag von Corporates über Treasuries, also der Credit Spread. Im Untersuchungszeitraum zeigt sich, dass das Quintil der Anleihen mit dem höchsten Carry Exposure zwar eine höhere Rendite als Bonds mit niedrigerem Carry aufweist, dafür aber auch eine deutlich erhöhte Volatilität. Dies betrifft sowohl den Investment-Grade- als auch den High-Yield-Bereich. Gleiches gilt für andere Risikokennziffern wie Duration, Rating und Beta.


Quelle: Robeco

Werden auch erwartete Spread-Änderungen über den Anlagehorizont berücksichtigt, glätten sich die Unterschiede von Risiko und Rendite, insbesondere im Segment der Hochzinsanleihen. Dennoch weisen die Carry-Portfolios weiterhin eine erhöhte Volatilität auf. Risikoadjustiert ergibt sich kein signifikanter Unterschied zwischen Anleihenportfolios mit hohem und niedrigem Carry Exposure. Wird das Carry-Portfolio risikoneutral konstruiert, gleicht es sich einem klassischen Value-Portfolio an. Insgesamt schließen die Autoren, dass der Faktor Carry keine relevante Prämie im Segment Corporate Bonds vereinnahmen lässt.


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